Kleine Beträge mit großem Effekt: Anlegen für Kinder ist ein Thema, das viele Eltern und Großeltern beschäftigt. Wann und wie lohnt es sich zu investieren? Was es zu beachten gibt, und wie Sie am besten vorgehen, lesen Sie hier.
Im Grunde ist das Wichtigste, einfach anzufangen. Aber bevor Sie sich entscheiden, wie Sie für das Kind sparen möchten, fragen Sie sich erst einmal, welchen Zweck das Sparen haben soll. Möchten Sie dem Nachwuchs mittelfristig eine größere Anschaffung ermöglichen oder eher die Ausbildung, zum Beispiel ein Studium, unterstützen? Meist ist die zweite Variante der Fall, daher gehen wir im Folgenden davon aus, dass das Geld langfristig bis zur Volljährigkeit gespart werden soll.
1. Sicherheit oder Rendite? Überlegen Sie gut, was Ihnen wichtig ist. Grundsätzlich gilt: Je mehr Risiko eine Anlage birgt, desto höher kann die Rendite ausfallen. Je mehr Sicherheit sie bietet, desto geringer die Rentabilität. Festgeldkonten sind beispielsweise sicherer als ETF-Sparpläne, dafür sind die Erträge natürlich geringer. Beide sind allerdings im Vergleich zu sehr spekulativen Anlageformen gute und solide Optionen, bei denen Sie nicht täglich die Börsenkurse überprüfen müssen.
2. Monatliche Sparrate oder fixer Betrag? Machen Sie sich Gedanken dazu, ob es eine Einmalzahlung oder ein Sparplan sein soll. Natürlich ist eine Mischung aus beidem ebenso möglich. Wer in ETFs investiert hat bei Sparplänen den Vorteil, das Risiko über die Zeit streuen zu können.
3. Im eigenen Namen oder Namen des Kindes sparen? Da das Kind später das Geld erhalten soll, spricht einiges dafür, im Namen des Kindes zu sparen. Kinderdepots sind meist kostenfrei (bei ETF-Sparplänen müssen Sie ggf. mit Kaufgebühren rechnen). Was auch vorteilhaft ist: Die Eltern müssen die Erträge nicht versteuern, solange sie unter den Freibeträgen bleiben. Zudem dürfen die Eltern das Geld des Kinder verwalten, aber keinesfalls finanziellen Nutzen daraus ziehen.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Geld anzulegen, wie das Sparbuch, Tagesgeldkonto, Festgeldkonto, Banksparpläne, ETF-Sparpläne oder Aktienfonds. Wir stellen Ihnen besonders effektive und von Experten empfohlene Varianten vor.
Ein ETF bildet die Wertentwicklung eines Aktienindex nach. So wie viele Experten, empfiehlt die Finanztest der Stiftung Warentest bei einem Sparvorhaben von mindestens zehn Jahren ETFs, die breit in einen Weltaktienindex investieren, wie den MSCI-World. Besonders sinnvoll seien monatlich ausgeführte Sparpläne, die Eltern auswählen und flexibel anpassen können. Einmalzahlungen sind hier ebenfalls stets möglich. Als besonders vorteilhaft gilt die thesaurierende Variante eines ETF, da die jährliche Rendite automatisch erneut angelegt wird und so der Zinseszinseffekt zum Tragen kommt. Tipp: Falls die Wiederanlage bei Ihrer Bank nicht angeboten wird, fragen Sie dennoch nach, ob dies möglich wäre.
Und noch etwas: Natürlich unterliegen auch ETFs erheblichen Wertschwankungsrisiken, darauf verweist auch die Verbraucherzentrale. Allerdings lassen sich diese durch eine breite Streuung verringern. Für ETF-Sparpläne sprechen außerdem eine ordentliche Rendite, niedrige Kosten und ein relativ geringer Aufwand.
Eigentlich ist eine Depoteröffnung tatsächlich kinderleicht: Beide Eltern eröffnen als gesetzliche Vertreter ihres Kindes das Depot mit Personalausweis, Geburtsurkunde des Kindes und ggf. als Alleinerziehende einem Nachweis des alleinigen Sorgerechtes. Bei Onlinebanken läuft dies über Postident oder Videoident.
Auch Dritte wie die Großeltern können auf das Verrechnungskonto des Depots einzahlen und die Verfügungsberechtigten investieren die Summe in den gewünschten Fond.
Wer mehr Wert auf Sicherheit legt als auf Rendite, für den ist die Festgeldanlage eine gute Wahl. Das sogenannte Festgeld ist für eine bestimmte Anzahl von Jahren an ein Konto gebunden und das mit eher kleinen Renditen. Einige Kreditinstitute bieten für Kinder spezielle Festgeldkonten an – mit höheren Zinsen. Und diese sind zurzeit wirklich eine Option: Im Vergleich zu den letzten Jahren mit rund 1 Prozent Zinsen bei einer Laufzeit von zehn Jahren, liegen diese inzwischen bei gleicher Laufzeit bei bis zu 3,25 Prozent, laut Finanztest im November 2022. Auch hier ist es möglich, den Zinseszinseffekt zu nutzen. Die Eröffnung eines Festgeldkontos erfolgt ähnlich wie die eines Depots.
Aktien, Festgeld oder gemischt? Mit dem Renditerechner der Verbraucherzentrale können Sie testen, wie sich Ihre Entscheidung bezüglich des Verhältnisses von Aktien und Festgeld auswirkt.
verbraucherzentrale.de/renditerechner
Viele Infos zur Anlage von Geld für Kinder finden Sie beispielsweise hier: test.de, finanztip.de, verbraucherzentrale.de, madamemoneypenny.de