Wer am Anfang des Monats spart – und nicht am Ende –, der macht schon einiges richtig. Wir erklären, was Sparfüchse sonst noch wissen sollten und wie Sie sinnvoll Geld zurücklegen.
Die Deutschen gelten im Allgemeinen als sehr sparfreudige Nation: Laut Studien sparen rund 80 Prozent der Bevölkerung regelmäßig. Die durchschnittliche Sparquote pro Monat liegt bei 10–15 Prozent. Gespart wird für Reparaturen, Anschaffungen, Urlaube, ein Eigenheim oder die Rente – also ein buntes Potpourri an kurz-, mittel- und langfristigen Wünschen und Zielen. Problematisch dabei: Viele haben kein System und wissen gar nicht, wie sie sinnvoll Geld zurücklegen können – vor allem in Zeiten von niedrigen Zinsen und gleichzeitig hoher Inflation.
1. Sparen heißt nicht Verzichten – es bedeutet, sich selbst zu bezahlen. Und das bereits am Monatsanfang!
2. Durch reines Sparen bauen wir kein Vermögen auf, aber wir bilden die Grundlage dafür.
3. Es kommt weniger darauf an, wie viel wir verdienen, sondern wie viel wir behalten.
Wir kennen es alle: Irgendwas ist immer. Egal ob es die berühmte kaputte Waschmaschine ist, die unerwartet hohe Werkstattrechnung oder eine Stromnachzahlung. Wer dann bereits Geld auf der hohen Kante hat, kann einen Teil davon verwenden – und dann natürlich weiter sparen, für die nächste erwartbare Überraschung. Auch besondere Wünsche wie ein hochwertiges Kleidungsstück, eine tolle Reise oder technische Gimmicks können Sie sich als Sparziel setzen.
Tipp: Das eigene Warum zum Sparen finden
Suchen Sie sich emotionale Ziele – warum möchten Sie wirklich sparen? Möchten Sie ein gutes Vorbild für Ihre Kinder sein? Wollen Sie Ihnen für die Zukunft Sicherheit und Freiheit bieten? Was kostet Ihr Ziel? Wie komme ich dahin?
Seit die Zinsen dauerhaft niedrig sind, wissen wir: Sparen ist nicht gleich Vermögensaufbau. Im Gegenteil, durch die zunehmend steigende Inflation verliert unser Erspartes stetig an Wert. Sein Geld auf Konten zu parken oder unters Kopfkissen zu legen, lohnt sich nur für Notgroschen sowie kurz- und mittelfristige Ziele. Apropos Notgroschen: Dieser sollte mindestens drei Nettomonatsgehälter betragen. Wenn wir langfristig Geld ansparen möchten – zum Beispiel als private Altersvorsorge –, führt kein Weg am Investieren vorbei. Nur so können Sie der Geldentwertung entgegenwirken und eine Rendite erzielen, damit das finanzielle Polster wächst. Das ist aber ein weiterführendes Thema, in das Sie zunächst einmal Zeit investieren sollten. Nutzen Sie für den Einstieg gern den Podcast, Blog und YouTube-Kanäle von Madame Moneypenny, Finanztip oder Finanzfluss. Die Macher des letzten haben auch ein Buch geschrieben: Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest.
Ob Sie Ihr Geld bar oder auf Konten sparen, bleibt Ihnen überlassen – möglich ist natürlich auch eine Mischung. Empfehlenswert ist in jedem Fall, die Sparziele auf verschiedene Töpfe aufzuteilen: beispielsweise ein Tagesgeldkonto mit einem Notgroschen für Reparaturen und Rechnungen, ein weiteres für Freizeitwünsche und eine Spardose für Lieblingsstücke. Oder Sie legen ein Drittel für Spaß und Freizeit zurück (und geben es regelmäßig aus), sparen ein Drittel für größere Anschaffungen und nutzen ein Drittel, um langfristig zu investieren. Auch ein Fünf-Konten-Modell ist möglich. Finden Sie ein System, das zu Ihnen passt!
Tipp für größere Beträge: Im Idealfall teilen Sie Ihr Geld in verschiedene Anlageklassen auf, zum Beispiel Bargeld, Edelmetall, Tagesgeld, Festgeld, Depot oder vermietete Immobilien.
Die erste goldene Regel des Sparens lautet: Je früher, desto besser. Bedeutet nicht nur, dass wir möglichst früh anfangen sollten zu sparen – sondern auch, dass wir am Anfang des Monats Geld zurücklegen, nicht am Ende. Dann gilt das Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Was nicht mehr da ist, kann auch nicht ausgegeben werden. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Einnahmen und regelmäßigen Ausgaben, indem Sie für mindestens drei Monate ein Haushaltsbuch führen. Dafür gibt es praktische Apps wie Finanzguru, es klappt aber auch händisch. Ein grober Überblick genügt, um ein Gefühl für die Fixkosten zu bekommen – von denen im nächsten Schritt manche vielleicht sogar gesenkt werden können. Wer dann ungefähr weiß, wie viel er im Monat braucht, kann seine Sparrate festlegen und natürlich bei Bedarf jederzeit anpassen.
Das kommt ganz darauf an, wofür Sie sparen und wie Ihre Lebensumstände gerade sind. Die Sparquote sagt aus, wie viel Prozent des verfügbaren Einkommens zurückgelegt wird – unterteilt in kurz-, mittel- oder langfristige Sparziele. Zehn Prozent vom Netto sollten es mindestens sein – je mehr, desto besser natürlich. Ist erst einmal ein automatisches System etabliert, lassen sich die Sparraten je nach Lebensumständen easy anpassen.
Tipp: Von jeder Gehaltserhöhung 50 Prozent sparen: ein Gamechanger für den Vermögensaufbau!
Wie viel sollte ich fürs Alter sparen?
Einer Tatsache sollten wir alle ins Auge blicken: Es führt kein Weg daran vorbei, privat für das Alter vorzusorgen. Die gesetzliche Rente reicht in den meisten Fällen bei weitem nicht aus, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Wenn Sie es genau wissen möchten, nutzen Sie einen Rentenlücken-Rechner: Er zeigt Schwarz auf Weiß, wie viel Geld Ihnen im Alter fehlen wird. Darauf aufbauend lässt sich errechnen, welche Summe zum Ausgleich benötigt wird, wie viel Sie monatlich zurücklegen und investieren sollten und vieles mehr.
Informieren Sie sich bei seriösen, unabhängigen Dienstleistern zum Thema Rentenlücke und Altersvorsorge. Eine gute Anlaufstelle Finanztip – hier finden Sie die wichtigsten Themen im Überblick, inklusive Hintergrundwissen und vielen praktischen Tipps.
Genaues Hinschauen lohnt sich in jeder Hinsicht, denn viele von uns verbinden unbewusst Negatives mit Geld, Fülle, Wohlstand und Reichtum. Wenn wir insgeheim denken „Geld verdirbt den Charakter“, kann das Ansparen schwerfallen. Geld ist ein neutrales Tauschmittel, nicht mehr und nicht weniger. Wenn wir unser Denken neu ausrichten und positive Geld-Glaubenssätze etablieren, können wir unser Sparverhalten verändern.
Was haben dankbare Menschen gemeinsam? Sie sind glücklich – und sie möchten gern etwas von ihrem Glück abgeben. Spenden vermittelt ein gutes Gefühl, es hilft gezielt weiter und zeigt, dass wir Verantwortung übernehmen können: nicht nur für uns, sondern auch für andere und die Welt, in der wir alle leben. Damit festigen wir ein positives Money-Mindset und erfahren: „Wenn ich Geld hergebe, kann ich etwas bewegen – und bekomme so auch etwas dafür“.
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