Rituale für Besinnung und Ruhe zwischen den Jahren
Die liebste Zeit vieler Menschen hat begonnen – die Vorweihnachtszeit. Doch trotz guten Willens, verlaufen die Wochen vor Weihnachten oft stressiger als geplant. Gut, dass es noch die Zeit danach gibt. Häufig kann zwischen den Jahren endlich die lang ersehnte Besinnung und Ruhe einkehren. Kein Wunder, denn diesen Wochen zum Jahresende und -anfang wird eine besondere Energie nachgesagt: Es geht um die sogenannten Rauhnächte.
Diese Übergangszeit bezeichnet die zwölf Tage und Nächte zwischen den Jahren ab dem 24. bzw. 25. Dezember bis zum 5. Januar. Die Rauhnächte sind vermutlich aufgrund des Wechsels von Mond- auf Sonnenkalender entstanden. Dadurch kam es zu einer Differenz von zwölf Nächten.
Nach altem Volksglauben sollte die Göttin Percht darüber wachen, dass die Menschen zum Jahreswechsel nicht arbeiten, sondern zur Ruhe kommen. In manchen Gegenden Europas war es Brauch, durch die Straßen zu ziehen und böse Geister mit Masken und Glocken zu vertreiben.
Die Rauhnächte werden immer beliebter – sie eignen sich perfekt für Besinnung, Entspannung und Ruhe. Es ist immer noch eine Zeit, der eine ganz besondere Energie nachgesagt wird und die man wunderbar für sich nutzen kann: zur Reflexion, zur Aufstellung von Zielen und Wünschen, für Selbstfürsorge. Dafür sind viele Anleitungen für die besagten Tage und Nächte in Büchern zu finden. Zudem werden inzwischen auch Online-Kurse angeboten, in denen man sich austauschen kann und Ideen für Rituale bekommt.
Grundsätzlich geht es um das gleiche Prinzip: Kurz gesagt, stehen die zwölf Rauhnächte jeweils für ein bestimmtes Thema und sind je einem Monat des kommenden Jahres zugeordnet. In den ersten Rauhnächten geht es darum, zurückzublicken, was das Jahr gebracht hat, was noch angeschaut und losgelassen werden möchte. In der zweiten Hälfte liegt der Fokus auf dem neuen Jahr sowie den Wünschen und Zielen, die man gern realisieren würde. Ganz so genau muss man es natürlich nicht nehmen – gerade zum Einstieg ist es auch schön, ausgewählte Rituale auszuprobieren.
Schreiben Sie 13 Wünsche, die Sie für das nächste Jahr haben, auf kleine Zettel und packen Sie diese in eine schöne Schachtel, ein Säckchen oder eine Schale. Ziehen Sie jeden Tag während der Rauhnächte einen Wunsch und verbrennen anschließend den Zettel in einer feuerfesten Schale. Die Wünsche sind die "Bestellungen" für das neue Jahr. Achten sie darauf, diese als positive Sätze zu formulieren. Es heißt, dass man sich den 13.ten Wunsch aktiv selbst erfüllen darf. Dieser wird am letzten Tag der Rauhnächte geöffnet.
Wann immer Sie sich danach fühlen, nehmen Sie ein wohliges Klangbad. Mithilfe von Klängen ist es oft möglich, tiefer zu entspannen. Legen Sie sich aufs Sofa oder eine Yoga- oder Sportmatte, decken Sie sich mit einer leichten Decke zu und hören Sie über gute Stereokopfhörer entspannende Musik. Auf Spotify oder Apple Music gibt es unter „Soundbath“ oder „Klangbad“ viele Ideen. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen gefällt.
Notieren Sie alles, was Ihnen in den Kopf kommt. Hier einige Fragen zur Inspiration:
Richten Sie sich einen gemütlichen Ort in der Wohnung oder im Haus ein, an dem Sie sich wohlfühlen und etwas Ruhe haben. Hier können Sie sich alles bereitlegen, was Sie für Ihre Rituale benötigen, wie Kerzen, ein Notizbuch mit schönem Stift, gemütliche Kissen und nach Belieben Räucherstäbchen oder ätherische Öle.
Mischen Sie sich Ihren persönlichen Rauhnächte-Tee selbst zusammen. Wählen Sie dazu Ihre Lieblingskräuter aus und trinken Sie den Tee zum Beispiel zu Ihren Ritualen. Wenn Sie Ihren Wohlfühl-Tee dann im Laufe des Jahres trinken, werden Sie sich bestimmt an die schöne Zeit zurückerinnern.
Erstellen Sie sich eine schöne Playlist mit Songs, die für Sie entspannend und vielleicht auch angenehm „mystisch“ klingen.
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