Die Kunst der französischen Lebensfreude
Leichtigkeit, Stil und natürlich gutes Essen sowie ausgezeichneter Wein – die französische Lebensart begeistert Menschen auf der ganzen Welt. mio nimmt Sie mit über die Grenze und zeigt Ihnen, wie Sie sich die französische Lebensfreude nach Hause holen.
Ein Spaziergang in der Abenddämmerung, ein Plausch mit Freunden im Café um die Ecke oder ein Gläschen Wein in gemütlichem Ambiente – klingt das nicht nach einer schönen kleinen Auszeit? Doch nicht selten holen uns Gedanken über wichtige Termine und lange To-do-Listen in den stressigen Alltag zurück und es ist vorbei mit der ausgelassenen Stimmung. Fast jeder kennt das. Außer die Franzosen – es scheint zumindest so zu sein, dass sie das Leben in vollen Zügen genießen, gelassen, leichtfüßig und elegant. Egal ob im verworrenen Pariser Verkehr, in langen Warteschlangen oder auf einem chaotischen Familientreffen: So wie es aussieht, lassen sich die Franzosen ihre innere Ruhe nicht nehmen. Doch was genau sorgt für den unbeschwerten Lebensgenuss und die grundlegende Gelassenheit? Die Antwort ist einfach: Savoir-vivre – die Kunst, das Leben zu genießen. Dabei spielt das Essen oder die Mahlzeit eine wichtige Rolle und ist ohnehin ein allgegenwärtiges Thema in Frankreich. Wann immer es etwas zu feiern gibt, treffen sich die Menschen zu gutem Essen in geselliger Runde – was sich oft über mehrere Stunden und Gänge erstrecken kann. Und auch hier scheint Stress ein Fremdwort zu sein. Denn statt den perfekten Gastgeber inszenieren zu wollen, kochen die Franzosen nicht selten gemeinsam mit ihren Gästen und legen zwischen den Gängen gemütliche Pausen für das ein oder andere philosophische Gespräch ein. So wird aus einem kleinen Aperitif und einem netten Plausch schnell ein mehrgängiges Menü.
Hinzu kommt, dass die französische Küche mit Gerichten wie Coq au Vin, Bouillabaisse oder Éclairs und Macarons auf der süßen Seite zum Genießen geradezu einlädt. Daneben strahlt der französische Wein natürlich besonders leuchtend rot oder golden glänzend im Weinglas und ist Sinnbild für die kleinen Alltagsgenüsse, die man sich von den Franzosen abschauen kann. Gerade weil es nicht darum geht, gleich mehrere Gläser zu trinken, sondern darum, sich zum Abendessen ganz bewusst ein kleines Gläschen zu gönnen.
Und nicht zuletzt wäre da natürlich das Thema Mode: Dem berühmten Pariser Stil wurden bereits ganze Sachbücher gewidmet und Frauen auf der ganzen Welt versuchen, den Pariserinnen nachzuahmen. Erfahren Sie hier, wie Sie sich von all dem ein paar Scheiben abschneiden können.
Die Franzosen lieben Essen und zelebrieren jede Mahlzeit. Über die Jahrhunderte hat die französische Küche es perfektioniert, aus guten Grundzutaten Gerichte zu kreieren, die viel mehr als die Summe ihrer Teile sind. Kein Wunder, dass so viele Kochtechniken, wie Passieren, Pochieren, Flambieren und Co. weltweit französische Vokalen sind. Probieren Sie unsere französischen Rezepte aus und speisen Sie einen Tag lang auf Französisch.
Wörtlich übersetzt bedeutet petit-déjeuner „kleines Mittagessen“ und stammt aus der Zeit, als man morgens auf dem Land Suppe zum Brot aß. In der Stadt tauchte man sein Butterbrot stattdessen in Milch und später in Kaffee. Das französische Frühstück, wie wir es kennen, entstand erst in den 1950er-Jahren. Star auf dem Frühstückstisch ist das Baguette. Hinzu kommen Croissants, Brioches (Hefegebäck) oder Rosinenbrötchen mit Tee oder Kaffee. Am liebsten trinken die Franzosen ihren Kaffee am Morgen mit Milch als Café au lait im Bol – das ist eine kleine Schale.
Zum Mittagessen wird in Frankreich gut gegessen mit Vorspeise, Hauptspeise und Dessert. Probieren Sie dazu doch unsere Gerichte aus der Rezeptstrecke! Zum Schluss gibt es einen Espresso.
Nachmittags gegen 16 Uhr gibt es meist eine kleine Zwischenmahlzeit – beispielsweise ein Croissant zum Tee.
Später als hierzulande Üblich, wird in Frankreich oft erst gegen 20 Uhr zu Abend gegessen. Auf dem Menüstehen in der Regel wieder drei Gänge. Wird im großen Stil diniert, weil Freunde oder Familie zu Gast sind, gibt es zu Beginn einen Aperitif und zum Schluss einen Digestif; dazwischen liegen mindestens vier Gänge bestehend aus Vorspeise, Fisch oder Fleisch, Käse und Dessert. Natürlich mit den beiden stetigen Begleitern: Baguette und Wein.
Weil die Franzosen die schönen Dinge im Leben so gut zu schätzen wissen, ernannte das UNESCO-Komitee die französische Küche 2010 zum immateriellen Weltkulturerbe. Dabei geht es vor allem um das gastronomische Mahl der Franzosen als gesellschaftliche Praxis. Gewürdigt wurde die Art, in mehreren aufeinander abgestimmten Gängen mit passendem Wein und bei gemütlichem Beisammensein mit Familie und Freunden zu speisen. Außerdem spielten auch die Tischgestaltung und der Kauf lokaler und hochwertiger Produkte eine Rolle bei der Ernennung.
Frankreich – die Grande Nation des Weinbaus – produziert weltweit die meisten Qualitätsweine und ist Sehnsuchtsort für viele Weingenießer. Egal, ob Sie roten, weißen oder perlenden Wein bevorzugen, die französischen Winzer produzieren alles, was Ihr Weinliebhaberherz höherschlagen lässt. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise quer durch das Weinland Frankreich.
Es gibt wohl kein anderes Land, das so eng mit dem Weinbau verbunden ist und gleichzeitig so viele Weintypen in allerhöchster Qualität hervorbringt wie Frankreich: samtige Burgunder, opulente Bordeaux-Gewächse, filigrane Roséweine aus Südfrankreich und natürlich spritzigen Champagner. Neben den „großen Gewächsen“ bescheren die französischen Weine aber auch für den Alltag höchsten Trinkgenuss. Denn auch hinter weniger renommierten Winzernamen verbergen sich echte Geheimtipps. Die Weinvielfalt ist dabei genauso groß wie das Land selbst: In fast allen 95 Departements Frankreichs werden Weinreben kultiviert und überall finden sich regionale Besonderheiten. Die Vielfalt der Weinbaugebiete Frankreichs beruht unter anderem auf den unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnissen in den jeweiligen Gebieten.
Die Loire, der längste Strom Frankreichs, führt auf ihrem Weg von der Quelle im Massif Central südwestlich von Lyon bis zu ihrer Mündung in den Atlantik bei Nantes durch eine Vielzahl französischer Departements. Dabei passiert sie nicht nur zahlreiche Schlösser, sondern auch malerische Weingüter. In dem vielfältigen Anbaugebiet werden trockene und halbtrockene Weißweine, weiße Dessertweine, leichte Rotweine, Schaumweine und Roséweine hergestellt.
Im nördlichsten Anbaugebiet Frankreichs gedeihen die drei Champagner-Rebsorten Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay ideal. Die vergleichsweise niedrigen Temperaturen lassen die Trauben etwas langsamer reifen und bewirken einen erhöhten Säuregehalt. So erhält der weltberühmte Schaumwein seine Spritzigkeit. Ausschließlich Schaumweine, die aus dieser Region stammen, dürfen die Bezeichnung Champagner tragen und müssen mit der aufwendigen Flaschengärmethode hergestellt werden.
Im Elsass reifen die Weintrauben auf den sanften Südhügeln der Vogesen. Das Gebirge schützt die Weinberge vor übermäßigem Niederschlag und Kälte. Zusätzlich sorgt der Rhein für ein relativ mildes Klima und die von dort aus aufsteigende Feuchtigkeit begünstigt die beliebte Edelfäule. Die spätgelesenen und edelfaulen Trauben gehören als „Sélection de Grains Nobles“ zu den Elsässer Spezialitäten. Auf den unterschiedlichen Böden gedeihen insbesondere weiße Sorten, wie Riesling, Gewürztraminer und Pinot Gris. Aber auch der Pinot Noir fühlt sich hier zu Hause und wird häufig sortenrein ausgebaut.
Im Burgund befinden sich einige der berühmtesten Weinberge der Welt. Besonders begehrt sind die Pinots Noirs von den Grand-Cru-Weinbergen an der Côte de Nuits. Bei den Weißweinen ist der mineralische Chardonnay das Aushängeschild der Region, welcher in der Region Chablis auf den reichen kreide- und kalkhaltigen Böden gedeiht.
Das französische Jura-Gebirge erstreckt sich vom Burgund bis zur Schweiz und ist die Heimat vieler kleinerer Weingüter. In den höheren Lagen des Kalksteingebirges herrscht ein raues Klima, das charaktervolle Weine begünstigt. Bekannt ist das Jura weltweit für die weiße Sorte Sauvignon Blanc, aus welcher der legendäre Vin Jaune vinifiziert wird. Daneben bringt das Jura aber auch leichte sowie kräftigere Rotweine hervor.
Das Weinanbaugebiet Bordeaux – auf Französisch Bordelais – ist das größte zusammenhängende Weinbaugebiet der Welt. Die westlichste Weinregion Frankreichs befindet sich in der Nähe der gleichnamigen Stadt am Atlantik und liegt gleichzeitig an den Flüssen Garonne und Dordogne, die sich dort zur Gironde vereinigen, welche dann in den Ozean mündet. Dank des Golfstroms herrscht an der Atlantikküste ganzjährig ein mildes Klima, was Frostschäden verhindert. Besonders die edlen Rotweinkreationen weltbekannter Weingüter sind international begehrt wie kaum andere Weine. Teilweise werden die Flaschen für fünfstellige Beträge gehandelt! Aber zum Glück findet man hier ebenso wunderbare Rotweine für den Alltagsgenuss und darüber hinaus gibt es viel zu entdecken: wunderbare Weißweine, süße Dessertweine, frische Roséweine, unkomplizierte Rotweine moderner Stilistik oder sogar prickelnde Crémants.
Die von den Franzosen als Sud-Ouest, Südwesten, bezeichnete Weinbauregion besteht eigentlich aus 16 Teilregionen, von denen nur wenige ein zusammenhängendes Gebiet bilden. Diese Teilregionen befinden sich im Osten, Südosten und Süden des Bordeaux. Sie alle eint die klimatisch günstige Lage. Die Bodenbeschaffenheit und Rebsorten variieren jedoch sehr, sodass hier Weine mit ganz unterschiedlichem Charakter entstehen. Da viele der Winzer in den kleinen Dörfern kaum Wert darauflegen, mit ihren Weinen in den AOC-Registern zu erscheinen, und nur wenige Flaschen exportiert werden, gilt diese eher unbekannte Region als echter Geheimtipp für verborgene Schätze.
Der französische Stil ist vor allem für seine elegante Lässigkeit und unkomplizierte Individualität bekannt. Frankreich, und insbesondere Paris, gilt weltweit als eine der führenden Modehochburgen. Die französische Mode ist seit Jahrhunderten ein begehrter Exportschlager. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit ein paar ausgewählten Stücken die französische Nonchalance in Ihre Garderobe integrieren und den einzigartigen Look der Französinnen nachahmen können.
Das Geheimnis des französischen Looks ist die perfekte Balance von Alltagstauglichkeit und Extravaganz. Das Ergebnis ist Modische Nonchalance, die unangestrengt gut angezogen wirkt. Dazu gehören immer wieder auch bewusste Stilbrüche dazu. Etwas ein femininer Rock mit einem groß gespickten Wollpullover. Und nicht zuletzt ist auch ein verspielter Umgang mit Geschlechterrollen sehr französisch. So verwischen etwas bei einem Look aus maskulinem Hosenanzug und hohen Schuhen und Knallrotem Lippenstift die Grenzen und signalisieren Selbstbewusstsein und ein gewisses „über den Dingen stehen“.
Typische Farben und Materialien für den French Look orientieren sich oft an den Tönen der französischen Trikolore, der Nationalflagge. Ein blau-weiß oder rot-weiß gestreiftes Shirt, kombiniert mit schmal geschnittenen, dunklen Jeans, gepflegten Schuhen und einem passenden Lippenstift, ergibt ein stilvolles, feminin-müheloses Outfit im französischen Stil.
Blidnachweis: Shutterstock, AdobeStock