Feste Seifenstücke waren zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten – doch nun erobern sie unsere Badezimmer im Sturm zurück. Hier sind die wichtigsten Facts zu festen Duschgels, Shampoos und Co.
Wer Wert auf Naturkosmetik und ökologische Inhaltstoffe legt, ist hier richtig. Die meisten Shampoo Bars (hier engl. bar für Stück) verzichten beispielsweise auf Silikone oder Mikroplastik. Viele sind zudem vegan und aus natürlichen Zutaten hergestellt. Tests bestätigen, dass feste Pflege oft ergiebiger ist als vergleichbare Mengen flüssiger Produkte – und dadurch auf längere Sicht günstiger. In der Regel ist sie wasserfrei und dadurch kompakter: Die Verpackung ist also wesentlich kleiner oder fällt sogar ganz weg. Durch das geringere Volumen kann mehr gleichzeitig verpackt und befördert werden, was wiederum CO2 beim Transport spart. Auch im Regal, zu Hause oder auf Reisen brauchen die festen Stücke weniger Platz. Aber Achtung: Eine Papierverpackung ist nicht automatisch nachhaltiger als eine aus Plastik. Es zählen ebenso wie bei Kunststoffen die Menge und der Recyclinganteil.
Im Grunde ja. Wer vom bisherigen Shampoo oder Duschgel auf die feste Variante umsteigt, dürfte kaum einen Unterschied bemerken. Anfangs erfordern Dosierung und Anwendung vielleicht etwas Übung, aber die Wirkstoffe sind bis auf das fehlende Wasser meist identisch. Wenn Sie vom flüssigen Lieblingsprodukt auf eine neue feste Marke oder Produktlinie umsteigen, kann es durchaus vorkommen, dass manches nicht so gut zu den eigenen Bedürfnissen passt und nicht der gewünschte Effekt erzielt wird. Hier helfen Beratung und Ausprobieren.
Das lässt sich so pauschal nicht sagen, denn auch flüssige Handseifen und Duschgels haben ihre Vorzüge: Sie flutschen nicht weg, sind leicht dosierbar und können in schicken Spendern versteckt werden. Clever bemessene Nachfüllpacks (am besten mit Recyclinganteil) reduzieren im Gegensatz zum Neukauf von Flaschen und Spendern Verpackungsmüll. Aber Achtung: Leider sind nicht alle Nachfüllpacks recycelbar. Feste Produkte kommen in der Regel generell mit weitaus weniger oder gar keiner Verpackung aus. Es passt also zum Nachhaltigkeitstrend, dass die altbewährten Seifenstücke wieder häufiger in Badezimmern zu finden sind sowie neu gedacht und weiterentwickelt werden. Inzwischen können nicht nur Handseife und Shampoo, sondern auch Duschgel, Creme oder Körperbutter ersetzt werden. Feste Duschseife schäumt und pflegt in der Regel intensiver als eine normale Handseife. Übrigens: In Sachen Hygiene steht die feste Handseife der flüssigen in nichts nach, denn Erreger fühlen sich auf ihr überhaupt nicht wohl.
Ja, er findet sich in den Inhaltsstoffen. Feste Shampoos bestehen im Grunde aus der gleichen Rezeptur wie ihre flüssigen Pendants, nur ohne Wasser. Sie basieren ebenso auf Tensiden, die für das Schäumen sorgen. Da dieser Wirkstoff zu Hautirritationen führen kann, verwenden viele Hersteller eine möglichst niedrige Dosierung. Wenn Sie vom flüssigen Lieblingsprodukt auf die feste Variante umsteigen, ist der Pflegeeffekt also der gleiche. Reine Haarseifen wiederum bestehen aus eigenen Rezepturen mit Fetten, Laugen und Ölen. Sie schäumen nicht oder nur wenig, da sie keine synthetischen Tenside enthalten. Ihre Wirkungsweise beeinflusst das nicht. Die Anwendung kannsich zunächst ungewohnt anfühlen, doch für Haut und Haar ist die Pflege besonders schonend. Mitunter bleibt das Haar länger frisch, sodass seltenere Wäschen nötig sind als bisher gewohnt. Die Suche nach der passenden Seife für den eigenen Haartyp kann sich also durchaus lohnen.
1. Nach der Nutzung einfach in einer Seifenschale oder auf einem Luffaschwamm trocknen lassen. Für Reisen eignen sich wiederverwendbare Dosen. Achtung: Das Wasser sollte ablaufen können, sonst weicht die Seife auf und verdirbt leichter.
2. Shampoo-Bars direkt auf dem nassen Haaransatz leicht reiben, gegebenenfalls aufschäumen und verteilen. Alternativ in den Händen mit Wasser aufschäumen und ins Haar geben.
3. Ideal für bröselnde Stücke und Reste sind wasserdurchlässige Seifensäckchen aus Sisal, Hanf oder Baumwolle. Manche bieten durch ihre grobe Oberflächenstruktur einen zusätzlichen Peelingeffekt.
4. Feste Bodylotion oder Körperbutter wird durch den Kontakt mit der Haut cremig und lässt sich nach kurzem Anwärmen in den Händen leicht verreiben.
Für die Küche gibt es inzwischen Spülseife – also festes Spülmittel. Noch in den Kinderschuhen steckt die Entwicklung für feste Zahnpasta oder Putzmittel: Letztere können zum Beispiel in Form von Tabs zu Hause in Leitungswasser aufgelöst und in wiederverwendbare Sprühflaschen gefüllt werden.
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