Hanf hat in den vergangenen Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Besonders angesagt sind CBD-Öle: Sie gelten als Wundermittel in Sachen Beauty und Gesundheit. Doch warum ist das so? Wir klären auf, was es mit dem Öl auf sich hat und worauf Sie beim Kauf und bei der Einnahme achten sollten.
Lange Zeit war Hanf als Rauschmittel verpönt, dabei werden ihm viele positive Eigenschaften zugeschrieben. Seit einiger Zeit rückt die Cannabis-Pflanze deshalb wieder mehr in den Fokus der Kosmetik- und Gesundheitsindustrie. Im Mittelpunkt steht Cannabidiol (CBD), einer von vielen Inhaltsstoffen der Naturhanfpflanze. CBD hat viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten, am häufigsten wird der Stoff als Öl verarbeitet. Der Extrakt wird aus den Blüten und Blättern der Hanfpflanze gewonnen. Auch bei Verbrauchern erfreut sich der Wirkstoff weltweit wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn ihm wird allerhand Gutes nachgesagt: Er soll Entzündungen hemmen, Schmerzen lindern, natürlich entspannen, beruhigen und noch einiges mehr. Anders als das ebenfalls in Hanf enthaltene Tetrahydrocannabinol (THC) löst CBD keine psychoaktiven, berauschenden Effekte aus.
EU-weit sind über 50 Nutzhanfsorten mit einem maximalen THC-Gehalt von 0,2 Prozent zum Anbau zugelassen. Für den berauschenden Konsum ist Nutzhanf demnach völlig ungeeignet, gleiches gilt für CBD-Produkte. Cannabidiol ist kein Betäubungsmittel und kein Suchtstoff, so der Europäische Gerichtshof. Wer sich einen Rausch von CBD-Produkten verspricht, wird enttäuscht. CBD hat offenbar keine psychotropen Wirkungen oder schädliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper, aber scheinbar etliche positive Effekte auf die Gesundheit, wie die Regulierung des Blutdrucks oder die Linderung von Schmerzen und Schlafstörungen. Es wird bei Krankheiten wie Epilepsie oder Multipler Sklerose eingesetzt und soll sogar gegen Krebs und Diabetes helfen. Sämtliche Aussagen sind mit Vorsicht zu genießen: Die medizinischen Wirkungsmechanismen von Cannabidiol sind weder vollständig erforscht noch hinreichend mit Studien belegt. Verschiedene Untersuchungen zeigen jedoch, dass CBD antibakteriell und angstlösend wirkt, Entzündungen bremst und die Zellen vor oxidativem Stress schützt. Nebenwirkungen können neben Schläfrigkeit und Schlaflosigkeit auch Unwohlsein, Durchfall, Appetitlosigkeit oder Hautausschläge sein. Zahlreiche Kosmetikfirmen setzen den Wirkstoff in ihren Produkten ein, um Linderung zu verschaffen bei Hautkrankheiten und -problemen wie trockener Haut, Akne, Neurodermitis oder Psoriasis. Da CBD eine zellerneuernde Wirkung haben soll, wird es vermehrt auch als Anti-Aging-Mittel eingesetzt.
Cannabidiol ist in Deutschland legal erhältlich und darf als Kosmetikartikel oder Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden. Voraussetzung dafür ist, dass der THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt.
Anders als THC ist CBD in Deutschland nicht verschreibungspflichtig. Für den Kauf von CBD-haltigen Kosmetikprodukten gibt es keine Altersbeschränkung. Nahrungsergänzungsmittel wie CBD-Öle sind ab 18 Jahren frei verkäuflich und erhältlich in Apotheken sowie Drogerien. Besonders groß ist die Auswahl im Internet. Gerade bei Hanfprodukten ist es wichtig, auf eine ausgezeichnete Qualität zu achten. Doch Qualität hat ihren Preis. Die Herstellung ist aufwendig und erfordert technisches Know-how.
Auf folgende Merkmale sollten Sie achten: - Biologischer Anbau - Frei von Pestiziden - Frei von Zusatzstoffen - Aufzucht und Herstellung innerhalb der EU - Der Hersteller ist zertifiziert - Produkte werden regelmäßig durch Labore getestet
Wichtig ist, bei der Dosierung behutsam vorzugehen und den Körper langsam an den Wirkstoff zu gewöhnen. Eine Einstiegsdosis bei Erwachsenen beträgt täglich zweimal drei bis vier Tropfen eines fünfprozentigen Öls. Die empfohlene Menge unter die Zunge geben, etwa eine Minute einwirken lassen und anschließend herunterschlucken. Unter der Zunge nehmen die Schleimhäute das Öl am besten auf und übertragen es unmittelbar in den Blutkreislauf. Nach etwa 15 bis 30 Minuten beginnt das Öl zu wirken. Der Extrakt ist auch in Kapseln erhältlich. Da diese aber erst im Magen zersetzt werden, setzt die Wirkung später ein. Der Geschmack des Öls rührt meist aus einer Mischung von Aromen. Bei Kapseln entfaltet sich aufgrund der Hülle kein Aroma. Wer Medikamente einnimmt, sollte auf CBD verzichten, das gilt ebenso für Schwangere und Stillende.
Ein Produkt mit vielen Namen: CBD-Öl wird häufig auch als CBD-Tropfen, Cannabis- oder Cannabidiol-Öl bezeichnet. Doch Öl ist nicht gleich Öl: Bei Hanf- oder Hanfsamen-Öl handelt es sich um ein anderes Produkt, das nahezu frei von CBD und THC ist. Es findet vor allem als Bestandteil von Kosmetika oder Lebensmitteln Verwendung. Ebenfalls abzugrenzen ist CBD-Öl vom verschreibungspflichtigen THC-Öl. CBD-Öle verfügen üblicherweise über einen Cannabidiol-Anteil von 5, 10, 15 oder 20 Prozent.
Neben CBD-Öl gibt es inzwischen zahlreiche Produkte, die auf den beliebten Cannabis-Wirkstoff setzen. Wer ihn nur mal ausprobieren und zu starke Wirkungen vermeiden möchte, kann ohne Bedenken zu CBD-Globuli, -Kaugummi, -Keksen oder -Schokolade greifen. Zur äußeren Anwendung gibt es diverse Kosmetika wie Cremes, Salben oder Badekugeln. Doch nicht nur die Schönheits- und Kosmetikindustrie ist auf den CBD-Zug aufgesprungen, auch die Gastronomie ist auf den Geschmack gekommen. Aus den Blättern und Blüten von Nutzhanf lassen sich neben CBD-Extrakten auch Tee oder Bier herstellen. Zudem lässt sich praktisch jede Speise und jedes Getränk mit ein paar Tropfen CBD-Öl verfeinern. In Deutschland gibt es bereits einzelne Cafés, die Kaffee, Tee oder Limonade mit Cannabidiol anbieten.
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