Mehr Power durch Schreiben
Alle reden von Journaling – und es wird immer beliebter. Aber was ist der Unterschied zum klassischen Tagebuchschreiben? Wir klären auf über positive Effekte des Schreibens und geben Tipps zum Ausprobieren.
„Liebes Tagebuch, …“ – vielleicht kennen Sie noch von früher, dass fleißig die Erlebnisse des Tages zu Papier gebracht wurden. Sollen wir nun unsere verstaubten Bücher von damals wieder herauskramen? Nicht ganz. Entgegen der ersten Vermutung, ist Journaling nämlich kein neumodischer Begriff für das Tagebuchschreiben: Der Ansatz des Journaling hat mit dem Aufschreiben der täglichen Ereignisse nicht viel zu tun, sondern geht darüber hinaus. Beim Journaling richten wir den Blick nach innen, indem wir notieren, was uns beschäftigt und wie wir uns fühlen. Man schreibt mit einer Intention und lernt dabei, sich selbst besser zu verstehen. Die effektive Methode zur Selbstreflexion kann uns Aspekte sichtbar machen, die im trubeligen Alltag untergehen.
Journaling kann helfen, …
Beim Schreiben verlangsamen sich die Gedanken, wodurch wir diese besser erfassen und sortieren können. Hierbei geht es übrigens um das Schreiben mit der Hand: Dabei wird die linke Gehirnhälfte (rational, analytisch) aktiviert und die rechte Gehirnhälfte (intuitiv, kreativ) hat sozusagen „freie Bahn“, sodass die Worte leichter fließen. Die Wissenschaft hat die positiven Effekte des Schreibens bereits untersucht: Es gibt beispielsweise Studien aus der Emotionsforschung, die zeigen, dass unterschiedliche Formen des Schreibens eine beruhigende und klärende Wirkung haben können.
Ausstattung:
Haben Sie sich ein schönes Notizbuch und einen Stift besorgt, mit dem Sie gut und viel schreiben können? Schön ist auch, sich ein Plätzchen zu suchen, an dem Sie eine Weile Ruhe haben, wie im gemütlichen Lesesessel oder aber mal draußen im Wald.
Zeitpunkt:
Um Journaling regelmäßig als kleines Ritual im Alltag zu integrieren, überlegen Sie sich, wann es Ihnen zeitlich am besten gelingen würde. Ob morgens, mittags oder abends – Sie selbst bestimmen, was passt.
Geduldig und flexibel bleiben:
Es kann etwas dauern, bis sich die neue Routine im Alltag etabliert hat. Und seien Sie nicht so streng mit sich, falls das Schreiben einmal ausfallen muss; holen Sie es einfach nach.
Ziel:
Machen Sie sich vorab kurz Gedanken über Ihre Intention, das heißt, was möchten Sie mit dem Schreiben erreichen?
Ideen für Journaling:
Das Großartige ist: Sie selbst entscheiden, mit welchen Themen Sie sich in Ihrem Leben mehr beschäftigen möchten. Am besten probieren Sie unterschiedliche Methoden aus, um zu schauen, was Ihnen am Ehesten liegt und Spaß macht.
Das sogenannte Automatische Schreiben ist eine kreative Schreibmethode, bei der Sie alles aufschreiben, was Ihnen gerade durch den Kopf geht. Welche Gedanken kommen Ihnen in den Sinn? Wie geht es Ihnen gerade? Hierbei ist alles erlaubt: ganze Sätze, Satzteile, einzelne Worte, Aufzählungen. Achten Sie nicht auf die Rechtschreibung; diese ist jetzt nicht wichtig. Versuchen Sie stets im Schreibfluss zu bleiben und setzen Sie den Stift nicht ab. Wenn Ihnen gerade nichts einfällt, schreiben Sie dies genauso auf; „mir fällt gerade nichts ein …“.
Anwendung: Zu allen Tageszeiten, auch in unregelmäßigen Abständen. Schauen Sie, welcher Zeitrahmen für Sie passt; eventuell mit fünf bis zehn Minuten starten und bei Bedarf verlängern.
Eine kleine Schreibroutine kann helfen, motiviert und gut gelaunt in den Tag zu starten oder diesen dankbar und entspannt zu beenden. Hier zwei Inspirationen.
Am besten täglich. Der Zeitaufwand liegt bei etwa fünf bis zehn Minuten.