Gesellig, lustig und manchmal zum Haareraufen: Ein Spieleabend macht Spaß, kostet kaum Geld und sorgt für Gesprächsstoff. Unsere Autorin findet: Ein spannendes Spiel und gute Gesellschaft – mehr braucht es nicht für einen gelungenen Abend.
Es ist Samstagabend, meine Freundin und ich – beide Fans von Tabu, Jenga und Co. – haben Lust auf Würfel- und Ratespiele in netter Gesellschaft. Das Problem: Wir sind nur zu zweit und viele Spiele, die wir zu Hause haben, benötigen mehr Mitspieler. Also machen wir uns auf den Weg ins „Gastspielhaus“ unserer Stadt: eine Bar, in der sich über 400 Gesellschaftsspiele in Regalen tummeln und sich Jung und Alt auf einen Drink zum Spielen treffen. Perfekt also, um Gleichgesinnte zu finden und Neues auszuprobieren. Einige Stunden später steht für uns beide fest: Gute Stimmung, volle Tische und neue Bekanntschaften – ein Besuch in der Spielekneipe ist eine willkommene Abwechslung zum gemeinsamen Spielen in den eigenen vier Wänden.
„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“
Friedrich Schiller, 1759-1805
Spielen scheint auf den ersten Blick reiner Zeitvertreib zu sein. Trotzdem tun wir es alle im Laufe unseres Lebens – gesteuert von unserem Spieltrieb. Rolf Oerter, Professor für Entwicklungspsychologie, beschreibt das Spielen als ein Verhalten ohne Zweck, aber nicht ohne Sinn. Spielen ist nicht überlebensnotwendig, wir tun es freiwillig und als Ausgleich zu unserem Alltag. Wer spielt, vergisst die Zeit, ist konzentriert und versinkt ganz und gar im Hier und Jetzt. Das Spiel dient aber auch dazu, Gehirn und Körper zu trainieren. Deshalb spielen Kinder immer genau das, was ihre Entwicklung gerade verlangt. Babys schulen im Funktionsspiel Fähigkeiten wie das Greifen, Schmecken oder Hören. In späteren Jahren kommt die Vorstellungskraft dazu und Rollenspiele bereiten besonders viel Freude. Wer spielt, der lernt, mit den eigenen Gefühlen umzugehen. Wer das nicht tut, lernt weder die eigenen Grenzen noch die der anderen kennen. Es lohnt sich also, das Spielen als Erwachsener beizubehalten oder wieder zu lernen.
Gemeinsam Rätsel lösen, um einer vermeintlich bedrohlichen Situation zu entkommen – hier sind Köpfchen, Geduld und Teamplay gefragt! Das Prinzip ist überall dasselbe: Die Spieler, meist eine Gruppe von zwei bis sechs Personen, werden in einem Raum eingeschlossen. Eine Hintergrundgeschichte erläutert das Szenario, in dem sich die Spieler gerade befinden. Nun hat die Gruppe 60 Minuten Zeit, das große Rätsel zu lösen und sich aus dem Raum zu befreien. Eine spannende, mysteriöse Schnitzeljagd für Erwachsene!
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Der britische Freizeittrend sorgt seit ein paar Jahren auch hierzulande für Gesprächsstoff. Das Ratespiel findet üblicherweise abends an einem bestimmten Wochentag in einer Kneipe statt. Freunde oder Kollegen bilden zusammen ein Team, die Personenzahl kann variieren. Über mehrere Runden müssen die Teams Fragen aus den unterschiedlichsten Bereichen beantworten. Wer am Ende am häufigsten richtig lag, gewinnt. Einheitliche Regeln für das Kneipen-Quiz gibt es nicht, wohl aber einige Gemeinsamkeiten. Kategorien wie Sport, Klatsch und Tratsch oder das Erraten von Songs gehören fast überall dazu.
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Sie haben Freunde zu Besuch und möchten unkompliziert für gute Unterhaltung sorgen? Mit diesen Ideen wird der Spieleabend garantiert ein Erfolg. Viel Spaß beim Nachspielen!
Jeder Mitspieler schreibt fünf beliebige Wörter auf je einen Zettel. Anschließend werden diese in einer Schale gesammelt. Nun haben die Teams abwechselnd zwei Minuten Zeit, um sich gegenseitig alle Begriffe auf verschiedenste Weise zu erklären. Nach zwei Minuten ist das nächste Team mit Erklären dran. Die erste Runde endet, sobald alle Begriffe erklärt wurden, danach kommen die Zettel wieder zurück in die Schale. Jedes Team führt eine Strichliste für alle bisher erratenen Begriffe. Das Team, das am Ende die meisten Begriffe erraten hat, gewinnt.
Das Spiel setzt sich aus vier Runden zusammen:
1. Runde: Man umschreibt den Begriff, ohne ihn selbst auszusprechen.
2. Runde: Man darf nur noch ein Wort zur Beschreibung nutzen.
3. Runde: Man beschreibt den Begriff mit einem Geräusch.
4. Runde: Man versucht, den Begriff mittels Handbewegungen zu erklären.
Zu Beginn erhält jeder Spieler einen großen Zettel. Jeder schreibt am oberen Rand still einen Satz auf, der sich einfach zeichnen lässt (z. B. „Der Löwe macht einen Handstand“). Danach gibt jeder Spieler den Zettel verdeckt an den linken Nachbarn weiter. Jetzt schaut sich jeder den erhaltenen Satz an und setzt diesen in eine Zeichnung um. Sobald alle damit fertig sind, wird der obere Teil des Zettels mit dem geschriebenen Satz umgeklappt, sodass er nicht mehr zu sehen ist. Der Zettel wird nun an den nächsten linken Nachbarn weitergereicht. Allein auf Grundlage der Zeichnung des Vorgängers müssen die Spieler sich nun wieder einen Satz überlegen, der beschreibt, was zu sehen ist. Das Spiel geht so lange weiter, bis alle ihren allerersten Zettel zurückbekommen haben. Jetzt wird reihum aufgelöst – was wohl aus dem anfänglichen Satz geworden ist? Ein lustiges, kreatives Spiel, bei dem das Gewinnen Nebensache ist!
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