Green Trips

So reisen Sie nachhaltig

Was den Alltag und die Ernährung betrifft, leben viele Menschen bereits nachhaltig. Wie aber sieht es beim Thema Urlaub aus? Wir zeigen Ihnen, dass sich Reisen und Umweltschutz nicht per se ausschließen.

Zweck eines längeren Urlaubs oder kurzen Wochenendtrips ist vor allem eins: Erholung. Auf welchem Wege sie erreicht werden kann, ist ganz unterschiedlich. Manch einer will einfach am Strand liegen, andere suchen nach Abenteuer oder wollen Neues entdecken. Für all diese Dinge verlassen wir meist unsere Heimat und suchen mehr oder weniger weit entfernte Orte auf. Dabei steht eines fest: Tourismus wirkt sich negativ auf den ökologischen Fußabdruck aus. An- und Abreise erhöhen den CO2-Ausstoß, Natur und Kultur beeinflusst und belastet. Doch es gibt auch eine gute Seite: Tourismus bietet für viele Menschen und Länder die Existenzgrundlage und sorgt durch neue Perspektiven für besseres Verständnis. Es gibt also keinen Grund, nur noch zu Hause zu bleiben und die Welt nicht entdecken zu wollen, wir sollten jedoch auch beim Reisen verantwortlich und bewusst handeln. Angst vor Verzicht oder komplizierten Vorbereitungen braucht niemand zu haben – der Wille, nicht den allerleichtesten Weg zu nehmen, reicht oft schon aus. Sie werden sehen, unsere Tipps sind nicht schwer umzusetzen, machen aber einen großen Unterschied.

Das richtige Verkehrsmittel

Nichts Neues: Flugreisen wirken sich äußerst schlecht auf die CO2-Bilanz aus. Noch größeren Ausstoß verursachen Kreuzfahrten. Da das Auto auch nicht besonders gut abschneidet, bleiben die nachhaltigsten Alternativen Zug und Reisebus. Wie viel CO2-Ausstoß Ihre Reise genau verursacht, können Sie auf ecopassenger.hafas.de berechnen und dabei auch verschiedene Transportmittel vergleichen.

Doch nicht alle Ziele sind ohne Flug erreichbar – gerade für weit entfernte Länder gibt es keine Alternative. Beschränken Sie das Fliegen daher am besten nur auf die unumgänglichen Fälle und nutzen Sie, wenn möglich, nachhaltigere Airlines, bei denen die technischen Voraussetzungen der Flugzeugtypen berücksichtigt werden. Einen Überblick finden Sie unter atmosfair.de. Dort erhalten Sie ebenfalls die Möglichkeit, Ihren CO2-Ausstoß zu kompensieren. Zahlreiche Transportanbieter bieten dies bereits beim Kauf des Tickets an, so können Sie Ihre Emissionen ausgleichen und Klimaprojekte unterstützen. Weitere Möglichkeiten, um die Flugreise umweltfreundlicher zu gestalten, sind die Economyklasse und Direktflüge.

Form eines Flugzeuges in den Wald gestampft
Ausblick von Klippen auf das Meer

Wann und wohin?

Viele Hotspots leiden seit Jahren unter großem Tourismusandrang. Und sind wir ehrlich: Wie soll man sich inmitten von hektischen, lauten Menschenmassen erholen? Wie wäre es stattdessen, eher unbekannte Plätze zu entdecken? Das Baltikum oder Skandinavien bieten zum Beispiel ebenfalls viele wunderschöne Orte, an denen man sich wohlfühlen kann. Es erwarten Sie wunderschöne Altstädte und verträumte Dörfer ohne großen Trubel. Wen es dennoch in die Hauptreisestädte der Welt zieht, der kann zumindest darauf achten, azyklisch zu reisen. Das heißt, nicht in der Hauptsaison zu buchen, sondern zu einem anderen Zeitpunkt. Venedig im Frühling, Paris im Herbst, Prag im Winter – klingt doch auch nicht verkehrt, oder? Skandinavien bietet viele wunderschöne Orte, an denen man sich wohlfühlen kann – fernab von hektischen, lauten Menschenmassen.

Nachhaltig reisen bedeutet aber nicht nur den richtigen Ort und Zeitpunkt zu wählen, sondern auch die Dauer des Urlaubes zu durchdenken. Generell ist es ökologischer, eine lange Reise zu machen, statt viele kleine. Das spart Emissionen und Ressourcen. Auch vor Ort sollten Sie lieber in einer Unterkunft bleiben, als diese ständig zu wechseln.

Nachhaltige Unterkünfte

Wer zu Hause nachhaltig wohnt, kann das auch im Urlaub fortführen. Immer mehr Unterkünfte setzen auf umweltfreundliche Lösungen wie CO2-Neutralität, nachhaltiges Müll- und Energiemanagement, Plastikfreiheit, regionale Lebensmittel oder Wiederverwertung. Zahlreiche Siegel weisen auf ökologischen Tourismus hin, zum Beispiel das European Ecolabel, die Blaue Schwalbe, Green Globe oder Biosphere Tourism. Wer nicht lange suchen möchte, kann direkt über grüne Reiseportale wie bookitgreen.de, ecotravia.de oder goodtravel.de fündig werden.

Respekt vor Natur und Kultur

Natürlich gilt beim Reisen auch alles, was generell für den Umweltschutz wichtig ist. Das bedeutet vor allem Respekt vor Natur und Kultur. Lassen Sie Tiere und Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung und stören Sie sie möglichst wenig. Exotische Selfies mögen ihren Reiz haben, doch ist das eine Zerstörung der Flora und Fauna nicht wert. Auch in fremde Kulturen sollten Sie sich nicht einmischen und die Gepflogenheiten vor Ort respektieren. Am besten Sie unterstützen die Menschen, indem Sie in lokalen Geschäften und Restaurants einkaufen und essen. Dann landet das Geld direkt bei den Einheimischen und verschwindet nicht in Tourismusketten. Das hat auch den Vorteil, dass Sie einen authentischeren Eindruck vom Leben im Reiseland gewinnen und dies aus nächster Nähe miterleben können. Verwenden Sie möglichst Mehrwegartikel und nutzen Kleidung und Handtücher mehrfach. Fragen Sie sich außerdem, ob die Klimaanlage wirklich ständig unabdingbar ist oder ob Sie auch mit der Temperatur vor Ort auskommen.

Bildnachweis: Shutterstock

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