So wird aus Spontaneität Positivität
Wissen Sie noch, wann Sie sich das letzte Mal mit jemandem getroffen haben, ohne das Treffen Tage im Voraus bereits geplant zu haben? Meist ist unser Alltag so durchstrukturiert, dass wir kaum Zeit finden, spontanen Einfällen nachzugehen. Dabei sind es oft die ungeplanten Momente, in denen wir uns besonders lebendig fühlen.
Mindestens genauso schön, wie etwas Langersehntem entgegenzufiebern, ist es, überrascht zu werden – auch von sich selbst. Aber wie häufig machen wir das eigentlich? Definitiv zu selten! Wir behaupten zwar gerne, spontan zu sein. Die Realität sieht oft jedoch anders aus: Bei vielen jagt in Wirklichkeit ein Punkt auf der To-do-Liste den nächsten. Und damit die Freizeit zwischen all den Erledigungen nicht zu kurz kommt, planen wir Ausflüge mit der Familie, Treffen mit Freunden oder Filmabende mit dem Partner rechtzeitig im Vorfeld. So unerlässlich es auch ist, sich an Strukturen festzuhalten und organisiert durchs Leben zu gehen, so wichtig ist es, sich ab und zu ein wenig Platz für Spontaneität einzuräumen. Zufriedenheit lässt sich schlecht planen und Glücklichsein noch weniger. Warum also nicht mal alle Pläne über Bord werfen und nur das machen, was uns just in dem Moment eine Freude bereitet? Sonntagmittag ins Kino gehen, weil man plötzlich Lust auf Popcorn verspürt, die Arbeit für einen kurzen Spaziergang unterbrechen, weil gerade die Sonne scheint, oder unangekündigt bei den Eltern vor der Tür stehen, weil man zufällig in der Nähe ist – wie gut es tut, hin und wieder mal spontan zu sein, merken wir immer dann, wenn wir es sind. Warum also nicht mehr davon?
Während es manchen im Blut liegt, spontan zu sein, kann es manch anderen richtig Überwindung kosten, seine Komfortzone zu verlassen und sich in große oder kleine Abenteuer zu stürzen. Doch es lohnt sich! Unser Tipp: Haben Sie keine Angst vor Fehlern oder falschen Entscheidungen und begegnen Sie Planänderungen grundsätzlich positiv. Wenn es sich für Sie gut anfühlt, kann es nicht falsch sein, vom ursprünglichen Plan abzukommen. Trauen Sie sich, öfter mal Ja zu sagen, und lassen Sie die Dinge einfach auf sich zukommen. Was haben Sie schon zu verlieren? Gewinnen können Sie umso mehr: Spannung, Spaß, Gelassenheit, neue Eindrücke, Entdeckungen und mitunter auch überraschende Begegnungen. Und wie sagt man so schön? Spontane Einfälle sind die besten! Wir möchten Sie dazu inspirieren, mehr Spontaneität in Ihren Alltag zu integrieren, damit Sie sich trotz fester Rahmen spontaner bewegen können. Sich öfter mal treiben lassen ist dabei unsere Devise. Also handeln Sie intuitiv, folgen Sie Ihren Impulsen und tun Sie das, was Ihnen guttut.
Gerade alltägliche Situationen verraten viel über unsere Persönlichkeit. Wir stellen drei Charaktere vor, die jedem von uns schon einmal begegnet sind. Oder vielleicht finden Sie sich selbst auch teilweise wieder?
Auf der Spontaneitätsskala stehen sie ganz weit oben. Essenziell für ihr Dasein: sich frei und ungebunden fühlen. Allzeit bereit, sind sie für (fast) jeden Spaß zu haben und lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Sich an konkrete Pläne zu halten, fällt ihnen dafür schwer. Es lässt sich doch montagmittags noch nicht sagen, ob man am Freitagabend Lust hat, ins Kino zu gehen! Und überhaupt: Wer weiß denn schon, was morgen ist? Wo immer es geht, wird deshalb spontan entschieden. Freigeister leben in den Tag hinein und lassen sich treiben. Maßgebend ist das Bauchgefühl.
Ohne Terminkalender das Haus verlassen? Für Planer undenkbar! Sie brauchen feste Strukturen, Routinen und konkrete Pläne, um sich wohlzufühlen, und überlassen nichts dem Zufall – weder den Einkauf im Supermarkt noch das Abendessen beim Italiener. Für alle Eventualitäten wird der Weg zum Restaurant und natürlich auch das Wetter gecheckt. Die Speisekarte ist schon seit der Reservierung vor ein paar Tagen bekannt und das Essen gedanklich bereits ausgewählt: Bruschetta zur Vorspeise, Spaghetti Vongole als Hauptgang und, wenn nichts dazwischenkommt, ein Stück Tiramisu zum Teilen als Nachtisch. Eins ist klar: Vorbereitung ist für Planer das A und O.
Ab und an spontan, aber meistens doch gut organisiert: Die Flexiblen bereiten sich zwar gerne vor und schmieden Pläne, werfen diese aber auch schnell über Bord, wenn die Situation es erfordert. Wie so oft im Leben kommt es auch hier auf die richtige Mischung an. Anpassungsfähigkeit ist dabei der entscheidende Faktor. Ist die Eislaufbahn heute unerwartet geschlossen, der Bus zurück in die Stadt gerade weg und obendrein noch der Akku vom Handy leer? Kein Problem. Flexible wissen damit umzugehen und finden eine Lösung. Improvisation liegt ihnen im Blut.
Sie haben beschlossen, künftig etwas spontaner durchs Leben zu gehen? Dann haben wir hier noch ein paar praktische Tipps für Sie.
Sehen Sie Fehler als Chance, zu lernen und weiter zu wachsen. Denn haben wir Angst, uns zu blamieren, oder Sorge, etwas falsch zu machen, hemmt uns das unnötig – es schränkt unsere Kreativität ein und begrenzt uns in unserem Handeln. Bleiben wir entspannt, können wir klarer denken und auch spontanen Planänderungen positiv begegnen. Versuchen Sie es doch mal so: Lassen Sie die Dinge öfter auf sich zukommen!
In einer durchgeplanten Woche haben wir wenig Möglichkeiten, uns nach Lust und Laune auch mal treiben zu lassen. Daher ist es sinnvoll, sich einige Abende in der Woche oder auch ganze Wochenenden komplett frei zu halten, um spontan entscheiden zu können, wonach uns der Sinn steht. So bleibt mehr Freiraum für kurzfristige Verabredungen, einen gemeinsamen Familienabend oder ein Date mit uns selbst. Auch für Ausflüge oder Reisen lässt sich das gut umsetzen: Planen Sie doch einfach mal nur das Nötigste und lassen Sie ausreichend Freiraum, um Ihren Impulsen folgen zu können.
Es ist ruhig und gemütlich – in unserer Komfortzone. Bitte einmal austreten! Nur dann, also wenn wir uns auch außerhalb unseres bekannten Raumes bewegen, können wir uns weiterentwickeln.
Wir alle können Spontaneität trainieren, indem wir öfter unserer Intuition vertrauen und auf unser Bauchgefühl hören. Wie sagt man so schön – der erste Gedanke ist ja meist der richtige. Je länger wir überlegen, desto weniger spontan sind wir.
Neben dem Ja zu kurzfristigen Verabredungen, spontan vereinbarten Auszeiten für sich selbst oder einem gestern schnell eingeplanten Kurztrip mit der ganzen Familie sollten wir uns auch nicht scheuen, ein Nein auszusprechen. Nämlich genau dann, wenn uns danach ist!
Am Wochenende ist ein Wellnesstag zu zweit geplant, doch der Babysitter sagt ab und die beste Freundin ist krank und somit gibt es keine Betreuung für die Kinder. Was tun? Absagen! Kennen Sie das? Sie würden gern etwas machen, finden die Umsetzung am Ende aber zu kompliziert und lassen es dann sein. Der Weg des geringsten Widerstands geht sich halt leichter. Dabei könnten wir ja erstmal nach weiteren Lösungen suchen. Vielleicht freuen sich zum Beispiel die Großeltern, wenn man die Kinder auf dem Weg zum Spa für ein paar Stunden vorbeibringt. So kann es ein gutes, erleichterndes Gefühl sein, Hürden zu überwinden, und manchmal sind die Hindernisse ja dann gar nicht so hoch wie gedacht. Wie wäre das? Wir sehen es einfach so: Das Leben ist nicht voller Hindernisse, sondern voller Überraschungen!
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