Melatonin

Besser einschlafen mit Melatonin?

Kennen Sie das? Sie wälzen sich von rechts nach links und von links nach rechts, schlagen das Kissen auf und schließen erneut die Augen, aber der Schlaf will einfach nicht kommen … Und obwohl sie früh zu Bett sind, fühlen Sie sich am Morgen gerädert und nicht erholt. In solchen Fällen können Melatonin-Präparate dabei helfen, dass Ihr Tag-Nacht-Rhythmus wieder ins Lot kommt.

Vielleicht haben Sie schon einmal den Begriff Melatonin in Bezug auf das Einschlafen gehört, aber was genau verbirgt sich eigentlich dahinter? Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das in der Zirbeldrüse im Zwischenhirn gebildet wird und den menschlichen Tag-Nacht Rhythmus steuert. Es wird häufig auch als sogenanntes „Schlafhormon“ bezeichnet, denn es sorgt tatsächlich dafür, dass wir abends müde werden und unser Stoffwechsel herunterfährt: Energieverbrauch, Blutdruck und Körpertemperatur sinken. Die natürliche Melatonin-Konzentration im Blut schwankt im Tagesverlauf. Bei Einsetzen der Dunkelheit steigt sie, erreicht etwa zwischen zwei und vier Uhr nachts ihren Höhepunkt und lässt dann wieder nach. Manchmal fallen einem dabei sprichwörtlich die Augen zu. Aber diese Bettschwere ist für viele Menschen leider kein Selbstläufer. Eine Reihe von Faktoren können den Tag-Nacht-Rhythmus empfindlich stören: Stress, Schichtarbeit, Medienkonsum, Jetlag nach langen Flugreisen über mehrere Zeitzonen oder aber auch hormonelle Veränderungen. Außerdem leiden viele ältere Menschen unter Einschlafschwierigkeiten, da mit zunehmendem Alter die Melatoninproduktion nachlässt. Ist der Körper einmal aus dem Takt, gelingt das Einschlafen nur noch schwer oder gar nicht. In solchen Fällen kann Melatonin zur Einnahme kurzfristig dazu beitragen, das Einschlafen zu unterstützen. Melatonin-Präparate sollten dabei kurz oder direkt vor dem Schlafengehen eingenommen werden, da das Hormon vom Körper recht schnell wieder abgebaut wird.

Tabletten im Röhrchen auf einem Tisch

Wann eignet sich die Einnahme von Melatonin?

Melatonin kann zum Beispiel während einer Reise in eine andere Zeitzone helfen den durcheinander gebrachten Tag-Nach-Rhythmus wieder in die Balance zu bringen, da es zur Linderung des Jetlag-Empfindens beitragen kann. Einige Präparate mit Melatonin enthalten außerdem zusätzlich Heilkräuter, denen man eine schlaffördernde Wirkung nachsagt, wie zum Beispiel Baldrian, Lavendel oder Hopfen. Hier gilt es auszuprobieren, welches Präparat Ihnen konkret am besten hilft, zur Ruhe zu kommen. Melatonin kann insbesondere auch Menschen, die selbst wenig von dem Stoff bilden, oder etwa Schichtarbeitern beim Einschlafen helfen. Allerdings sollte die regelmäßige Einnahme von Melatonin ohne Rücksprache mit einem Arzt keine Dauerlösung werden.

Besser einschlafen

Langfristig hilft bei Einschlafproblemen eine „Schlafhygiene“ beziehungsweise Rituale, die für Sie persönlich funktionieren, etwa geeignete Entspannungsmethoden wie zum Beispiel ein Hörbuch hören oder progressive Muskelentspannung. Der größte Gegner von Melatonin ist übrigens das Stresshormon Cortisol. Wer dauergestresst ist und aufgrund dessen Einschlafprobleme hat, sollte ebenfalls langfristig Möglichkeiten finden, Stress zu reduzieren und einen Ausgleich dazu finden. Grundsätzlich gilt: Sollten die Schlafprobleme länger anhalten, sollten Sie die Thematik ärztlich abklären lassen. Denn Schlafmangel macht auf die Dauer krank.

Frau mit Schlafproblemen
Info

Viele Melatonin-Präparate sind frei verkäuflich

Für Menschen, die sich die schlaffördernde Wirkung des Melatonins zunutze machen möchten, gibt es je nach Vorliebe verschiedene Optionen: zum Beispiel frei verkäuflichen Kapseln, Pillen, Sprays und Tees mit dem Hormon. Üblicherweise wird ein Milligramm Melatonin vor dem Schlafengehen empfohlen. Bei Pillen, Kapseln und Tee gelangt das Schlafhormon über den Darm in die Blutbahn. Bei Sprays kommt das Melatonin über die Schleimhäute ins Blut.

Bitte beachten Sie

Frei verkäufliche Melatonin-Produkte wirken nur relativ kurz, denn der Körper baut Melatonin innerhalb einer Stunde wieder ab - egal, ob er es selbst produziert hat oder ob es eingenommen wurde. Darum sind die freiverkäuflichen Produkte auch keine Lösung für Menschen, die nicht durchschlafen können und immer wieder aufwachen.

Bildnachweis: AdobeStock

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