Tipps von Ernährungsexperten

Wie Sie sich gesund und ausgewogen ernähren

Eigentlich möchte es doch jeder von uns: sich gesund und ausgewogen ernähren, jeden Tag vor Energie strotzen, ein natürliches Körpergefühl besitzen und vielleicht noch ein paar überflüssige Pfunde verlieren. Wir haben eine gute Nachricht: Es ist gar nicht so schwer, wie man glaubt. Die mio-Experten helfen dabei!

"Du bist, was du isst." Diese oft nur so dahingesagte Floskel steckt eigentlich voller Wahrheiten: Schließlich ist es kein Geheimnis, dass uns eine ausgewogene Ernährung dabei helfen kann, mehr Gleichgewicht ins Leben zu bringen. Und auch der sprichwörtliche Blick über den Tellerrand bekommt in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung – denn auch bei der Ernährung hält uns die Macht der Gewohnheit so oft in ihren Fängen. Dabei können die Gründe für eine Ernährungsumstellung ganz vielfältig sein. Während die einen aufgrund von neu erkannten Unverträglichkeiten zum Umdenken gezwungen sind, wünschen sich die anderen einfach mehr Abwechslung auf dem täglichen Speiseplan. Und ganz allgemein geht der Trend sowieso zu einer ehrlichen Küche mit frischen, regionalen Zutaten. Schließlich genießen heute, neben dem Geschmack, auch Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit zu Recht einen hohen Stellenwert, wenn es um unser Essen geht.

Doch was bedeutet es überhaupt, die eigene Ernährung umzustellen? Maßnahmen, um etwas am eigenen Selbst zu verändern, können vielfältig aussehen und dürfen sogar Spaß machen. Denn nur wenn die Lust am Essen erhalten bleibt, laufen wir nicht Gefahr, in alte Muster zurückzufallen. Schon das Einbringen einzelner gesunder Lebensmittel, die wir bisher eher vernachlässigt haben, kann dazugehören. Ebenso kann die Reduzierung von einzelnen Lebensmitteln wie Fett und Zucker eine große Wirkung haben. Zur Unterstützung haben wir dieses Mal mit zwei Expertinnen auf ihrem Gebiet gesprochen: mit der Food-Bloggerin Miia Susanna Klein und der Ernährungsberaterin Ingrid Ost aus Saarlouis. Im Folgenden möchten wir Ihnen die Tipps der Profis näherbringen und Lust darauf machen, neue Dinge zu probieren.

Interview

Martina Schneider

Miia Susanna Klein

Miia Susanna Klein ist zertifizierte Ernährungsberaterin und arbeitet als Ernährungscoach für Privatpersonen und Firmen. In ihrem Blog teilt sie nicht nur ihr Fachwissen, sondern auch Inspirationen und leckere Rezeptideen. Im Interview haben wir mit Miia Susanna Klein über ihren Zuckerverzicht gesprochen, der für sie das Leben eigentlich nur noch süßer macht.

Wie sind Sie zum Foodbloggen gekommen und worin besteht ihre Arbeit genau?

Durch Zufall lernte ich vor zehn Jahren grüne Smoothies kennen und das war Liebe auf den ersten Blick. Ich fing an, meine schlechten Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und mich auf neue Wege zu begeben. Ich hatte anfangs wirklich keine Ahnung, wie großartig ich mich bald fühlen würde. Eigentlich arbeite ich vielmehr offline und halte Vorträge und veranstalte Seminare und Workshops zu verschiedenen „Health Food“-Themen für Privatleute sowie Firmen. Persönlicher Kontakt ist mir am wichtigsten. Auf meinen Facebook und Instagram-Seiten möchte ich Menschen inspirieren und Wege aufzeigen, wie man ein ganzheitlich gesundes Leben führen kann – und das ohne Dogmen.

Einer Ihrer Schwerpunkte ist die zuckerarme Ernährung. Warum haben Sie sich darauf spezialisiert?

Dass zu viel Zucker ungesund ist, weiß eigentlich jeder. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Zucker uns sowohl körperlich als auch mental krank machen kann. Das habe ich selbst hautnah erfahren. In Finnland, wo ich aufgewachsen bin, wurde in den 80er-Jahren fettarm und zuckerreich gegessen. Dass ich mich eines Tages zuckerarm ernähren würde, wäre damals ein vollkommen absurder Gedanke gewesen, denn ich war wirklich ein echter Zuckerjunkie.

Ernähren sie sich selbst zuckerfrei und wie kamen Sie dazu?

Ein ganz klares Ja. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für mich selbstverständlich und bereitet mir großen Spaß. Ich habe gelernt, täglich frisch zu kochen. Lebensmittel, die von Natur aus Zucker enthalten, gehören nach wie vor zu meinem Speiseplan. Fertigprodukte und Industriesnacks habe ich gestrichen. Durch den regelmäßigen Konsum von grünen Smoothies und bunter Pflanzenkost haben sich meine Geschmacksnerven so weit verändert, dass ich seitdem alles intensiver und süßer schmecke. Marmelade war auf einmal unangenehm süß und Fertigsäfte gingen für mich gar nicht mehr. Wenn man seinen Zuckerkonsum reduziert, verändert sich der Appetit grundlegend. Natürlich gibt es hin und wieder Ausnahmen. Zum Glück ist ein zuckerreduziertes Leben keineswegs von Verzicht gezeichnet, sondern süßer, als man glaubt. Denn über das echte „süße Leben“ muss man nicht ständig Zucker streuen, versprochen!

Wie schätzen Sie die gesundheitlichen Aspekte dieser Ernährung ein?

Der Zuckerverzicht hat mein Leben und das meiner Familie stark beeinflusst. Vor allem fühlt es sich gut an, die Kontrolle zurückgewonnen zu haben. Auch der Alltagsstress lässt sich leichter bewältigen, wenn man sich nicht ständig mit Süßem belohnt. Mein Immunsystem hat sich deutlich verbessert und ich fühle mich fitter. Nachts schlafe ich besser. Ich halte mein Idealgewicht und meine Haut ist rein und klar. Auch meine Darmgesundheit hat sich spürbar verbessert.

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Interview

Ingrid Ost

Ingrid Ost

Ingrid Ost ist Ernährungsberaterin in der GLOBUS Markthalle Saarlouis. Sie steht den GLOBUS Kunden jede Woche für Fragen zur Verfügung und berät gerne zu allen Ernährungsthemen. Auch mio hat sie einige Fragen zu ihrer Arbeit und den neusten Ernährungstrends beantwortet.

Was sind die häufig gestellten Fragen der Kunden?

Viele Menschen möchten ihre Ernährungsweise verändern, sich bewusster ernähren und wissen oft nicht, wie sie dies umsetzen können. Hinzu kommen Fragen zu den Themen Unverträglichkeiten, Gewichtsabnahme, Lebensmittelkennzeichnung, Gesundheitsförderung, Prävention und vieles mehr.

Was macht eine ausgewogene und gesunde Ernährung aus?

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung bedeutet für mich, abwechslungsreich und frisch zu kochen, nach Möglichkeit saisonal und regional. Seinen Bedarf an allen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen durch eine bewusste Ernährungsform zu decken.

Gibt es die eine richtige Ernährung für jeden oder ist sie abhängig von der Person?

Ob es tatsächlich „die“ richtige Ernährungsform gibt, wage ich zu bezweifeln. Hierzu sind sich selbst unsere Wissenschaftler nicht einig. Menschen mit gesundheitlichen Problemen brauchen meist eine individuelle Ernährungsumstellung, wie zum Beispiel bei Diabetes mellitus, Lebensmittel Unverträglichkeiten, erhöhten Blutfettwerten et cetera.

Kohlehydrate sind ja immer ein umstrittenes Thema. Sind Sie vielleicht besser als ihr Ruf?

Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten für unseren Körper. Doch auch hier gilt: Zu viel und zu einseitig hat immer gesundheitliche Nachteile. Komplexe Kohlenhydrate, wie sie überwiegend in Getreideprodukten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Gemüse vorkommen, liefern zudem wichtige Nährstoffe, etwa Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Einfache Kohlenhydrate, wie sie in Industriezucker, Weißmehlprodukten oder Fast Food enthalten sind, haben dagegen kaum einen Vorteil für den Körper und dürfen gerne reduziert werden.

Der Trend geht in Richtung gesunde, frische und nachhaltige Ernährung. Was empfehlen Sie?

Der Trend zu bewusster, frischer Ernährung ist groß, das merke ich immer wieder bei meinen Koch- und Informationsseminaren. Meine Empfehlung dabei geht zu regionalen und saisonalen Lebensmitteln, wenn möglich in Bio-Qualität. Viel Gemüse kombiniert mit komplexen Kohlenhydraten und hochwertigem Eiweiß, welches auch gerne pflanzlich sein darf. Dazu eine Auswahl aus kalt gepressten, naturbelassenen Speiseölen.

Das neue Jahr ist wie gemacht für einen Neuanfang, was raten Sie für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung?

Weg von alten, schlechten Essgewohnheiten. Oft ändert sich schon vieles zum Positiven, wenn man sich seine täglichen „Ernährungssünden“ mal schriftlich notiert, so vor Augen führt und diese vom Speiseplan streicht.

Welche Ernährungsweisen sind gerade im Trend?

Food-Trend Nummer eins ist bei uns im Saarland immer noch Low Carb. Hierzu bietet Globus viele hochwertige Lebensmittel an, wie zum Beispiel Walnuss-, Kokos-, Mandel-, Kürbiskernmehl und vieles mehr. Auch entscheiden sich viele unserer Kunden aus ethischen Gründen für eine vegetarische oder vegane Ernährung. Ein neuer Trend, der mir immer wieder auffällt, ist die Liebe zum Brotbacken, und das aus hochwertigen Bio-Mehlen.

Zucker gilt im Allgemeinen als ungesund. Was halten Sie von Zuckeralternativen wie Honig, Sirup, Birkenzucker und Co.? Ist das gesünder?

Es gibt viele geeignete Alternativen für Industriezucker. Das wären zum Beispiel Trockenfrüchte, Kokosblütenzucker, Birkenzucker, Honig oder Ahornsirup. Wobei ich auch hier zu einem maßvollen Genuss rate.

Bildnachweis: Unsplash: Brooke Lark, Miia Susanne Klein, Ingrid Ost

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