Mit Kindern die Welt entdecken
Mit Kindern die Welt zu entdecken, ist eine wunderbare Erfahrung. Sie eröffnen neue Perspektiven, stecken mit ihrer Begeisterung an und leben einfach im Hier und Jetzt. Doch bei Reisen mit dem Nachwuchs denken viele Eltern mehr an Stress als an Erholung. Wir zeigen, wie alle auf ihre Kosten kommen – damit der Urlaub garantiert in bester Erinnerung bleibt.
Atemberaubende Landschaften, andere Kulturen, spannende Städte – für viele ist das Schönste am Reisen, die magischen Momente mit seinen Liebsten zu teilen. Zusammen mit Kindern auf Reisen zu gehen, ist in doppelter Hinsicht eine außergewöhnliche Erfahrung: Denn nicht nur die gemeinsame Zeit mit der Familie ist wertvoll und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl, auch haben Kinder einen ganz eigenen Blick auf die Dinge, weil sie sie zum allerersten Mal erleben. Doch gerade junge Eltern sind unsicher: Sind die eigenen Vorstellungen mit den Bedürfnissen der Sprösslinge in Einklang zu bringen?
Klarer Fall: Mit Kindern reist man anders. Anstelle von stundenlangem Sonnenbaden steht vielmehr Entschleunigung beim Sandburgenbauen im Vordergrund. Statt Gipfel zu erklimmen, pirscht man sich eher zur nächsten Eisdiele vor. Und als Alternative zum ausgiebigen Kulturprogramm im Museum sammelt man die Exponate in Form von Steinen, Stöcken und Muscheln einfach selbst. Der Fokus verschiebt sich. Das heißt aber nicht, dass das Reisen weniger Spaß macht. Im Gegenteil – ein Großteil der Eltern, die das Abenteuer „Reisen mit Kind(ern)“ wagen, sprechen von der wunderbarsten Erfahrung ihres Lebens. Und auch die Zahlen der Reiseveranstalter verraten: In den vergangenen 20 Jahren ist die Nachfrage nach Familienreisen stetig angestiegen. Darüber hinaus hat sich auch das Reiseverhalten verändert: Hat man früher mit Kindern eher auf den Urlaub an der Ostsee gesetzt, werden Fernreisen immer beliebter. Denn dank der florierenden Tourismusbranche gibt es mehr und damit günstigere Unterkünfte sowie bessere Infrastrukturen.
Ob Ferien auf dem Bauernhof, Rundreise durch Südafrika oder Badespaß am Mittelmeer – für jeden Reisetyp und auch für jedes Budget findet sich der passende Trip. Das A und O ist die richtige Vorbereitung – und mio unterstützt Sie dabei. Wir geben Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Reisemöglichkeiten und wertvolle Tipps für Planung, An- und Abreise und natürlich den Aufenthalt vor Ort. „Die Zeit mit den eigenen Kindern ist kostbar. Die sollte man nutzen!“, sagt die Globetrotterin Kathrin Schneider im Interview mit mio. Wagen Sie also das Abenteuer, gemeinsam die Welt zu erkunden. Es wird mit Sicherheit ein Erlebnis, das weder Sie noch die kleinen Weltenbummler so schnell vergessen werden.
Mal nicht im Bett schlafen, sondern in Schlafsack, Zelt oder Wohnwagen nächtigen – Camping kann zum wunderbaren Abenteuerurlaub werden. Gerade auf weitläufigen, naturnahen Plätzen können die Kids herumtoben und auch ohne Animationsprogramm spannende Tage erleben. Zudem finden sie untereinander schnell Anschluss und haben endlich Zeit für freies Spiel. Mit der richtigen Ausstattung sind Sie dazu unabhängig, was Verpflegung und Unterhaltung angeht.
Bei der Unterkunft im Hotel sollten Sie darauf achten, dass die Anlage kindgerecht ist. Sowohl Sie als Familie als auch ruhesuchende Gäste werden dann entspannter urlauben! Wählen Sie ein familienfreundliches Haus mit Kinderprogramm oder werfen Sie einen Blick auf unsere Checkliste für die Hotelbuchung.
Kinderhotels finden Sie unter www.kinderhotels.com
Auch wenn Sie keinen Cluburlaub oder ein Kinderhotel buchen möchten, können sich die Kleinen in Hotels wohlfühlen. Planen Sie vorausschauend:
Variable Essenszeiten, Buffet, All-inclusive-Verpflegung: Kinder haben doch ständig Hunger oder möchten zwischendurch zumindest eine kleine Knabberei. Mit langen Wartezeiten oder gar komplizierten Mehrgangmenüs können sie hingegen weniger anfangen.
Badespaß: Ein großer Pool schadet nie – doch hier wollen auch Erwachsene in Ruhe ihre Bahnen ziehen. Badeseen oder Strände in der Nähe sind ideal, um ausgelassen zu toben.
Zimmer: In den meisten Hotels gibt es größere Familienzimmer, die teilweise sogar durch eine Tür verbunden sind. Erkundigen Sie sich andernfalls, ob es möglich ist, ein Beistellbett zu buchen.
Ein Ferienhaus bietet einen ähnlichen Vorteil von Freiheit und Unabhängigkeit wie das Camping – nur etwas komfortabler. Ein eigenes Bad, Küche und mehrere Schlafmöglichkeiten sind fast immer Standard. Für kontaktfreudige Familien eignen sich Feriendörfer mit vielen Wohnungen, einem breiten Unterhaltungsangebot und beispielsweise zentralen Grillplätzen. Wer lieber unter sich bleibt und eher authentische Eindrücke der Umgebung sucht, findet im Internet ein weltweites Angebot an privat vermieteten Ferienwohnungen (siehe Webtipps).
CAMPING: www.dunedupilat.com
FERIENPARK: www.centerparcs.de
FERIENWOHNUNG: www.airbnb.de / www.fewo-direkt.de / www.traum-ferienwohnungen.de
Auch Ferien auf dem Bauernhof können für alle toll werden. In naturnaher Umgebung erhalten die Kinder Einblicke in Lebenskreisläufe, die ihnen als Stadtbewohnern möglicherweise sonst verborgen bleiben. Während die Kinder im Stall mithelfen und Tiere pflegen oder reiten lernen, können sich die Eltern bei Spaziergängen durch Land und Natur erholen.
Auf einen Mitmachhof mit authentischer Landwirtschaft oder in eine stille ländliche Oase ohne Betriebsamkeit? In einen kleinen Familienbetrieb oder auf einen Ferienhof mit vielen Extras? Wer sich vorher über seine Bedürfnisse klar wird, kann gezielter suchen.
Zusammen die Welt zu entdecken, ist spannend und den Kindern gefällt es, etwas Neues auszuprobieren. Man kann so viel mit ihnen gemeinsam unternehmen und dabei Spaß haben. Es gibt genügend Aktivitäten, zum Beispiel Stadtbesichtigungen und Wanderungen in der Natur, bei denen alle auf ihre Kosten kommen.
Sich ohne Vorbereitung auf den Weg zu machen. Ich trage ja die Verantwortung nicht nur für mich, sondern auch für mein Kind und muss mich deshalb im Vorfeld mit wichtigen Fragen beschäftigen. Wie ist die ärztliche Versorgung im Reiseland? Kann man sich dort sicher bewegen? Welche Dokumente brauche ich? Welche Temperaturen herrschen vor Ort?
Man muss damit rechnen, dass nicht alles so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Das kann ja auch auf Reisen ohne Nachwuchs passieren. Alles kann man nicht planen. Entscheidend ist, locker zu bleiben, den Humor nicht zu verlieren und etwas Improvisation und Flexibilität an den Tag zu legen. Auch sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, alles zu sehen. Es bringt nichts, sich lange Listen von Sehenswürdigkeiten zu erstellen, womöglich wird man stattdessen den Nachmittag mit dem Junior spielend im Park verbringen. Das sind dann trotzdem wunderschöne Momente, die man genießen sollte. Die Zeit mit den Kindern ist kostbar. Die sollte man nutzen.
Das Fliegen mit Babys und Kleinkindern kann zur echten Belastungsprobe werden – oder einfacher als gedacht ablaufen. Das erleichtert den Flug:
Flugzeiten: Versuchen Sie, die Flugzeiten auf die Schlafenszeiten der Kinder abzustimmen. Nachtflüge können empfehlenswert sein.
Druckausgleich: Den Kleinsten ist es noch nicht möglich, eigenständig den Druck in den Ohren auszugleichen. Kauen und Schlucken hilft! Bieten Sie bei Start und Landung einen Schnuller, eine Flasche oder die Brust an. Größere Kids können etwas knabbern oder trinken. Und psst: Wenn der Nachwuchs schläft, klappt es meist von selbst mit dem Druckausgleich.
Verpflegung: Babynahrung, Milchpulver, Trinkflasche und Knabbereien dürfen normalerweise problemlos mit an Bord genommen werden. Hier gilt auch nicht die übliche 100-Milliliter-Grenze für Flüssigkeiten im Handgepäck. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld bei Ihrer Fluglinie.
Beschäftigung: Packen Sie Verpflegung, Spielzeug und Bücher in eine Tasche, die Sie während des Flugs immer gut erreichen. Tipp: Neues, handliches Spielzeug in Geschenkpapier einwickeln, das löst Freude aus und beschäftigt ein paar Minuten. Laufen Sie mit den Kids auch mal durch die Gänge, machen Sie Gymnastik und schäkern Sie mit anderen kinderfreundlichen Gästen und der Crew.
Es müssen nicht immer nur Sandkuchen und Burgen sein: Mit feuchtem Sand lässt sich auch eine Kugelbahn bauen. Einfach Gänge mit Gefälle graben und Murmeln oder kleine Strandbälle hindurchkullern lassen. Kreative Köpfe können aus dem Sand auch Tierfiguren, etwa einen liegenden Hund, eine Schildkröte oder das Seitenprofil eines Autos bauen.
Während Erwachsene oft stundenlang faul in der Sonne liegen können, brauchen Kinder mehr Action. Wer ohnehin mit Spiel-Equipment ans Meer fährt, kann den Strand zum Golfplatz umfunktionieren. Einfach Löcher in den Sand buddeln und die Plastikschaufeln als Schläger nutzen. Und dann heißt es Spiel, Satz und Spaß!
Kein Platz für den Bastelkoffer? Wer mit den Fingern strickt, braucht dazu nur Wolle und seine Hände. Der Faden wird am Daumen befestigt und im Slalom zwischen den Fingern entlanggeführt. Das können auch schon Kindergartenkinder. Und die entstehenden Strickschläuche lassen sich direkt in Ketten oder Armbänder verwandeln.
Die moderne Form der Schatzsuche, Geocaching, ist eine hervorragende Variante, mit Kindern Zeit im Freien zu verbringen. Vor allem an unbekannten Orten ist es spannend, die versteckten Behälter, sogenannte Caches, aufzuspüren und kleine Präsente darin zu entdecken. Die Schatzkarten gibt es weltweit für zahlreiche Länder, sie sind online zu finden. Wer lieber ohne Handy und GPS-Daten aufbricht, bereitet Kindern auch Freude mit der guten alten Schnitzeljagd, die von einer Zettelbotschaft zur nächsten führt.
Das Gedächtnisspiel „Ich packe meinen Koffer“ ist ein alter Hut. Viel witziger wird es, gedanklich eine Mülltüte zu packen. Da kommen ungeliebte Dinge wie Hausaufgabenhefte oder volle Windeln hinein. Reihum muss jeder aufzählen, was bereits in der Tüte steckt und was er gern selbst darin entsorgen würde.
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