Im Moment ist das Leben deutlich ruhiger. Doch während wir wegen des Corona-Virus zwar mehr Zeit daheim verbringen, heißt das nicht, dass wir untätig bleiben müssen. Schnappen Sie sich Wolle und Nadeln und vergessen Sie für einige Augenblicke den Alltag – mit Handarbeit. Das entspannt und macht Spaß, besonders wenn Sie am Ende die Früchte Ihrer Kreativität in den Händen halten. Alles handmade sozusagen. Vom Stricken, übers Häkeln, bis hin zu Occhi, wir stellen Ihnen die schönsten Handarbeitstechniken vor. Viel Spaß!
1) Wickeln Sie zunächst ausreichend Faden vom Wollknäul ab.
2) Den vom Knäul kommenden Faden legen Sie von hinten zwischen kleinem und Ringfinger der linken Hand durch. Die rechte Hand hält ab Schritt 5 die Nadel.
3) Führen Sie den Faden vor Ring- und Mittelfinger lang und anschließend zwischen Mittel- und Zeigefinger wieder nach hinten.
4) Nun holen Sie den Faden auf der Außenseite des Zeigefingers wieder vor und legen damit von vorn nach hinten eine Schlaufe um den Daumen. Das Fadenende sollte nun vor der Handinnenfläche herabhängen.
5) Führen Sie die Nadel von unten nach oben durch die Daumenschlinge.
6) Holen Sie den Faden vom Zeigefinger durch die Daumenschlinge.
7) Lassen Sie die Schlinge vom Daumen gleiten.
8) Ziehen Sie den Faden fest, indem Sie ihn mit Daumen und Zeigefinger auseinanderdrücken, während ihre anderen drei Finger die beiden Fadenenden festhalten.
9) Nun sollten Sie die erste Masche auf der Nadel und eine Art größere Schlaufe um ihre linke Hand haben.
Von hier ausgehend können Sie nun mit rechten und linken Maschen weiterarbeiten, indem Sie immer wieder einen Faden durch eine oder mehrere Schlaufen ziehen. Diese bilden die Grundlage für jedes Strickmuster.
Anfängerfreundliche, glatte Strickprojekte:
Topflappen, Decke, Schal, Plaids
Stricken für Fortgeschrittene:
Loopschals, Pullover, Mützen, Strickjacken, Stirnband, Ponchos, Socken, Handschuhe, Hoodies, Strick-Poufs
Am Anfang bilden Sie eine Schlaufe mit Anschlagsknoten. Sie formt den Ausgangspunkt.
1) Dazu legen Sie das Fadenende doppelt zwischen Zeigefinger und Daumen und klappen die Schlaufe nach vorn und unten, sodass es fast wie eine Brezel aussieht.
2) Die Häkelnadel führen Sie von vorn nach hinten durch eines der so entstandenen Augen und dann von hinten nach vorn wieder zurück durch das andere.
3) Das lange Ende des Fadens wickeln Sie um Ihre Finger und greifen ihn anschließend mit der Nadel, um ihn durch die beiden Augen der Brezel zu ziehen, bis eine kleine Schlaufe entsteht.
4) Gründlich festziehen und Sie haben den Grundbaustein gelegt!
Häkel-Ideen für Anfänger und Fortgeschrittene:
Babykleidung, Badematten, Schals und Mützen, Taschen und Beutel, Topflappen, Teewärmer, Tischdecken, Sommerschuhe
Luftmaschen sind denkbar einfach – dafür holen Sie den Faden, der zum Knäul führt (Arbeitsfaden) so durch ihre Grundschlaufe, dass er eine neue Schlaufe bildet. Auch durch die zweite Schlaufe wird der Arbeitsfaden geführt, eine dritte Schlaufe entsteht und so geht es weiter mit Schlaufe durch Schlaufe. Das können Sie praktisch endlos fortführen.
Die feste Masche funktioniert grundsätzlich wie die Luftmasche, allerdings mit dem Unterschied, dass hier nun der Faden durch zwei Schlaufen gezogen wird. Sie beginnen mit einer Luftmasche und holen aus der letzten Masche einen Faden hervor, sodass Sie zwei Schlaufen auf der Nadel haben. Durch diese ziehen Sie den Arbeitsfaden.
Beim Stäbchen wird das Ergebnis etwas lockerer als bei der festen Masche. Bevor Sie eine zweite Schlaufe aus der unteren Masche holen, wickeln Sie den Arbeitsfaden einmal um die Häkelnadel. So haben Sie nach dem Holen drei Schlaufen auf der Nadel. Ziehen Sie den Arbeitsfaden nur durch die ersten beiden Schlaufen, sodass anschließend zwei Schlaufen auf der Nadel zurückbleiben. Wiederholen Sie das Durchziehen des Arbeitsfadens durch beide. Nun sollte sich nur noch eine Schlaufe auf der Nadel befinden und Sie können alles ab dem ersten Schritt wiederholen.
Wie das ganze Stäbchen beginnt auch das halbe Stäbchen so, dass Sie drei Schlaufen auf der Nadel haben. Nun ziehen Sie den Arbeitsfaden allerdings durch alle drei auf einmal. Für weitere Stäbchenvariationen können Sie beispielsweise das Umschlagen wiederholen, also den Arbeitsfaden nicht nur ein-, sondern zweimal oder öfter um die Nadel wickeln.
Am besten eignen sich sogenannte Handarbeitsstoffe, denn deren sichtbare Struktur macht es möglich, dass Sie das Gewebe abzählen. Sie können aber praktisch jeden Stoff besticken, der Ihnen gefällt. Die Stärke des Garns wählen Sie nach dem Stoff und wie fein die Stickerei werden soll. Die Nadel wiederum orientiert sich am Garn, das durch das Nadelöhr passen muss. Den Stoff spannen Sie am besten auf einen dafür vorgesehenen Rahmen, denn das erleichtert die Handarbeit ungemein.
So viele Projekte bietet die Stickerei:
Es gibt viele verschiedene Stichtechniken, die für die unterschiedlichsten Motive geeignet sind. Neben den zwei hier vorgestellten sind auch der Fischgrätenstich, Gobelinstich, Stielstich und Plattstich sehr beliebt.
Eine der grundlegenden Sticktechniken ist der Kreuzstich. Dafür benötigen Sie einen auszählbaren Stoff. Sie setzen die Grundstiche immer von links unten nach rechts oben. Anschließend kreuzen Sie die Stiche mit Deckstichen, indem Sie sie von rechts unten nach links oben setzen. Es entstehen Kreuzchen, mit denen Sie Muster bilden.
Ein einfacher Stich, der sich für filigrane Konturen eignet und auch beim Nähen gern verwendet wird, ist der Rückstich. Sie beginnen von unten und stechen die Nadel nach einer bestimmten Länge (zum Beispiel vier Kästchen) wieder von oben durch. Nun führen Sie sie auf der Unterseite die doppelte Länge (acht Kästchen) zurück, stechen erneut von unten durch und wieder in der doppelten Länge (acht Kästchen) vorwärts. Sie benutzen von der Unterseite her nun immer die vorletzte Ausstichstelle (vier Kästchen zurück) und die doppelte Länge (acht Kästchen) nach vorn.
Eine tunesische Häkelnadel muss wie beim Stricken genug Platz für alle Maschen einer Reihe bieten. Sie können sie sich als eine Art Mischung aus klassischer Häkelnadel und Stricknadel vorstellen. Beim Garn achten Sie darauf, dass es nicht leicht splisst, damit es beim Aufnehmen nicht fasert. So bleibt das Häkelbild gleichmäßig und sauber.
Im Unterschied zum klassischen Häkeln wenden Sie Ihre Arbeit nicht. Sie betrachten also durchgehend die Vorderseite und arbeiten immer über die gesamte Breite des Stücks hin und her.
1) Beginnen Sie mit einer Luftmaschenkette, deren Länge die Breite der Handarbeit bestimmt.
2) Sie holen immer in den ungeraden Reihen alle Maschen auf die Nadel. Beginnen Sie dazu mit der zweiten Luftmasche von der Nadel aus gesehen, bis alle auf der Nadel liegen.
3) Diese so entstandene zweite Reihe und alle anderen geraden Reihen maschen Sie ab. Dafür holen Sie den Arbeitsfaden durch die vorderste Masche auf der Nadel. Holen Sie den Faden erneut und ziehen Sie ihn nun sowohl durch die neu entstandene Masche als auch die zweite Masche, die noch von der ungeraden Reihe auf Ihrer Nadel liegt. So fahren Sie fort, also den Faden durch zwei Maschen ziehen, bis nur noch eine Schlaufe auf der Nadel verbleibt.
4) Sie sollten nun deutliche Längsstreben im Häkelmuster erkennen. Die nutzen Sie, um wieder alle Maschen aus der vorherigen Reihe aufzunehmen und anschließend wie in Schritt 3 abzumaschen.
Ideen fürs Tunesisch Häkeln:
Schals und Tücher, luftige oder kuschelige Decken, gemusterte Topflappen, Taschen und Beutel, Socken und Mützen, Ponchos und Jacken
Beim Occhi verwenden Sie tendenziell feines Garn. Es gibt Techniken, die eine Häkelnadel oder ein Schiffchen mit Nase (Haken) erfordern.
Die Grundtechnik dieser Handarbeit stützt sich auf Doppelknoten, die Sie auf dem Arbeitsfaden aneinanderreihen. Einen Doppelknoten bilden Sie aus einem Rechts- und einem Linksknoten.
Die Grundhaltung kann unterschiedlich ausfallen. Eine Variante funktioniert wie folgt:
1) Halten Sie den Faden zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand. Die anderen drei Finger strecken Sie hoch.
2) Führen Sie den Faden über die ausgestreckten Finger und zurück zu Daumen- und Zeigefinger, sodass er dort erneut fixiert ist. So sollte eine Schlaufe entstanden sein, die über Mittel-, Ring- und kleinen Finger führt.
3) Das Schiffchen halten Sie in der rechten Hand.
4) Der Faden läuft von der linken Hand kommend über die Finger der rechten, sodass auch um diese Hand eine Schlaufe entsteht.
Von hier ausgehend erschaffen Sie nun die zwei Grundknoten:
5) Führen Sie das Schiffchen vollständig und von unten durch die Schlaufe der linken Hand. Der Faden gleitet zwischen rechtem Zeigefinger, der das Schiffchen hält, und dem Schiffchen selbst hindurch. Sie lassen es also niemals los.
6) Nehmen Sie das Schiffchen in derselben Haltung oberhalb des Schlaufenfadens wieder zurück. Diesmal sollte der Faden zwischen Ihrem Daumen und dem Schiffchen hindurchgleiten, bis es wieder auf der anderen Seite ist.
7) Nun lassen Sie den Faden, der über ihre rechte Hand führt, hinunterfallen und ziehen ihn fest. Der erste Knoten ist entstanden.
8) Halten Sie den Knoten zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand fest, damit er nicht verrutscht.
9) Für den zweiten Knoten führen Sie das Schiffchen erneut durch die Schlaufe der linken Hand, diesmal von oben.
10) Auch diesen ziehen Sie fest, indem Sie die linken Finger mit Ausnahme des Zeigefingers strecken. Er sollte genau neben dem ersten Knoten platziert werden.
Occhi oder Tatting ist sehr vielseitig. Sie können unterschiedlich große Ringe bilden, die Sie miteinander verbinden. Das funktioniert zum Beispiel mit Pikots. Ein Pikot ist eine abstehende Schlaufe, die Sie dadurch bilden, dass Sie zwischen zwei Knoten etwas Abstand lassen, und sie anschließend zusammenschieben. Der überschüssige Faden tritt schlaufenförmig hervor.
Mit Occhi die feinsten Muster entdecken:
Spitzenkragen, Tischdecken und Untersetzer, Schmuck, Verzierungen
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