Tee
Wachmacher, Wärmespender, Seelenschmeichler und Durstlöscher zugleich
Mit einer jährlichen Weltproduktion von über 5 Millionen Tonnen ist Tee das populärste Getränk der Welt.
Die Auswahl an Teesorten ist vielfältig, neben Klassikern wie Hagebutten-, Pfefferminz-, Fenchel- oder Kamillentee gibt es viele abwechslungsreiche Mischungen. Eine gute Tasse Tee passt zu jeder Stimmungslage und Situation. Ob anregend, erfrischend, beruhigend oder einfach zum Wohlfühlen - so ist mit Sicherheit für jede Gelegenheit etwas dabei. Egal ob Sie mit Grüntee in den Tag starten, einen Kräutertee nach dem Mittagessen genießen oder es sich abends mit einer Tasse Früchtetee in einem Sessel gemütlich machen.
Grüner Tee
Bei grünem Tee erfolgt keine Fermentation.
Bei der traditionellen Herstellung lässt man den Tee nach der Ernte nur kurz welken und trocknet ihn anschließend per Dampf oder in dafür ausgelegten Eisenpfannen.
Schwarzer Tee
Beim schwarzen Tee findet eine vollständige Fermentation statt. Der Fermentationsprozess wird nicht gestoppt, sondern der Tee wird komplett fertig getrocknet.
Weißer Tee
Weißer Tee wird so genannt, weil die feinen Häarchen an den Blattknospen dem getrockneten Tee eine weiß-silbrig schimmernde Farbe geben.
Oolong Tee
Oolong-Tee wir nur teilweise fermentiert. Der Prozess wird beim Erreichen des gewünschten Fermentationsgrades durch Erhitzen gestoppt.
Rooibos-Tee
Rooibos-Tee besteht aus den nadelartigen Zweigen des Rooibosbusches, einer Pflanzenart aus Südafrika. Das Besondere: die Pflanze wächst nur unter der Sonne Südafrikas. Sein angenehm mild-würziger Geschmack und seine wohltuende Wirkung machen ihn beliebt.
Kräutertee
Kräutertees stammen dagegen nicht von einem Teestrauch. Stattdessen werden getrocknete Pflanzenteilen anderer Pflanzen verwendet, denen teilweise wohltuende oder heilende Wirkungen nachgesagt werden.
Früchtetee
Streng genommen handelt es sich bei Früchtetee nicht um Tee im eigentlichen Sinne, da keine Teeblätter enthalten sind. Der teeähnliche Aufguss ist jedoch sehr beliebt und in unzähligen aromatischen Geschmackskompositionen erhältlich. Die breite Fruchtpalette ermöglicht eine Geschmacksvielfalt.
Matcha
cremige Konsistenz und frischer Wiesen-Geschmack
In Japan gilt der Teegenuss als ein fast schon heiliges Ritual. Deswegen werden auch schon beim Teeanbau außergewöhnliche Methoden angewandt: Um diese Spezialität aus japanischem Grüntee zu gewinnen, überschatten die Teebauern die Pflanzen vor der Ernte etwa vier Wochen lang. Dadurch entwickeln sie besonders viel Chlorophyll, was sich in ihrer dunkelgrünen Farbe zeigt.
Bei der weiteren Verarbeitung verwendet man nur das zarte Gewebe der Blätter. Dieses wird in einer Granitmühle zu feinem Puder vermahlen – mit einem für Fernost typischen Zeitaufwand: Bis 30 Gramm Matcha gebrauchsfertig sind, ist ein Mahlprozess von etwa einer Stunde erforderlich!
Die Zubereitung verlangt Fingerfertigkeit und ein besonderes Equipment. Gekochtes Wasser muss zunächst auf 80 Grad Celsius abkühlen. Dann benötigen die Teetrinker einen kleinen Schneebesen aus Bambus, mit dem sie ein bis zwei Gramm Matcha in 60 bis 100 Milliliter Wasser aufschäumen. Tipp: Wer keinen Bambusbesen hat, kann auch einen elektrischen Milchschäumer verwenden.
Mate
die Kaffeealternative aus Südamerika
In vielen südamerikanischen Ländern schätzten die Ureinwohner Mate-Tee schon vor Jahrhunderten. Wegen seines hohen Koffeingehaltes ist der Aufguss aus den gezackten Blättern der Mate-Stechpalme eine wunderbare Kaffee-Alternative. Traditionell wird Mate-Tee übrigens aus dem Endteil (Stielende) eines ausgehöhlten Flaschenkürbisses getrunken.
Tipp: Nicht verbrennen! Durch das Aufbrühen mit Wasser, das eine Temperatur von 70 bis maximal 95 Grad Celsius hat, entfaltet Mate seinen herben, aber auch leicht süßlichen Geschmack. Kochendes Wasser würde ihn bitter schmecken lassen.
DIY: Mate-Limonade
3 Beutel Mate mit 1 l kochendem Wasser aufbrühen, dann die Beutel entfernen und den Tee abkühlen lassen. Saft von zwei Zitronen auspressen und zusammen mit 1,5 l sprudelndem Mineralwasser unter den Tee mischen. Nach Belieben mit Rohrohrzucker oder Honig süßen.
Heimische Kräuter für Ihren Teegenuss
Aus den Blättern vieler heimischer Kräuter lassen sich frische, aromatische Tees und Getränke zaubern – hier eine kleine Auswahl:
Pfefferminze bevorzugt feuchte, lockere und humusreiche Erde. An einem windgeschützten Platz mit ausreichend Sonne fühlt sie sich pudelwohl. Als Tee soll sie munter machen und den Magen beruhigen. Tipp: Im Sommer erfrischt die Minze als Eistee oder Zutat in Cocktails und selbstgemachten Limonaden.
Salbei liebt sonnige und warme Standorte mit lockerem, durchlässigem Boden. Er hat seinen Ursprung in mediterranen Gefilden und mag es deshalb etwas trockener – also nicht zu stark gießen. Salbeitee gilt als ein natürlicher Helfer gegen Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Tipp: Abgekühlten Tee zu Eiswürfeln einfrieren – der Ersthelfer bei Halsschmerzen!
Apfelminze mag humusreiche Erde, sonnige Fleckchen und sollte immer mäßig feucht gehalten werden. Wegen des geringen Menthol-Gehaltes ist sie als milde Alternative zur klassischen Pfefferminze besonders bei Kindern beliebt. Tipp: Frisch geerntete Blätter geben kalten Getränken einen fruchtigen Kick.
Melisse gedeiht am besten in humusreicher, feuchter Erde an einem halbschattigen Platz. Kurz vor der Blüte im Frühjahr erreichen ihre Blätter den intensivsten Geschmack. Tipp: Macht sich mit seinem zitronigen Aroma auch in Salatmarinaden, Desserts und Obstsalaten wunderbar.
Einpflanzen – so geht’s
Der Frühling steht vor der Tür – die optimale Zeit, um Kräuter anzubauen. Alles was Sie brauchen: Junge Pflanzen, Pflanzkasten, Erde, Blähton oder Kies. Gute Erde ist humusreich und fühlt sich so ähnlich wie Waldboden an. Sie sollte leicht feucht sein, aber nicht schmieren. Beim Einpflanzen ist es wichtig, auf eine gute Drainage zur Entwässerung zu achten. Befüllen Sie dazu den Pflanzkasten mit einer Schicht Blähton oder Kies. Darauf geben Sie die Erde, lockern diese etwas auf und setzen die Pflanzen ein. Lassen Sie zwischen den einzelnen Kräutern mindestens 15 Zentimeter Abstand, damit sie genügend Platz zum Entfalten haben. Alternativ können die verschiedenen Sorten auch in einzelnen Töpfen angebaut werden.
Und dann? – Drei goldene Regeln:
1. Wählen Sie draußen den richtigen Standort mit ausreichend Licht- und Sonneneinstrahlung. Überwintern können die Kräuter dann drinnen an einem hellen und mäßig warmen Ort wie Küche, Schlafzimmer, Treppenhaus oder Wintergarten.
2. Sorgen Sie für ausreichend Bewässerung, vermeiden sie jedoch Staunässe. Überprüfen Sie die Feuchtigkeit vor dem Gießen, indem Sie einen Finger in die Erde stecken. Bei richtiger Pflege können Pflanzen mehrere Jahre halten.
3. Geben Sie jungen Pflanzen Zeit zu wachsen und ernten Sie nicht schon den zarten Spross. Lassen Sie die Kräuter erst groß und robust werden. Manche Sorten können ab und an zurückgeschnitten werden, um den Trieb zu fördern.
Cold Brew Tea
Der bessere (Eis)Tee?
Eistee ist nicht gleich Cold Brew! Den Unterschied macht die Aufbrühmethode: Eistee wird wie „normaler“ Tee mit heißem Wasser aufgegossen und dann entweder gekühlt oder in ein mit Eiswürfeln gefülltes Gefäß gegossen. Durch die schnelle Kühlung bleiben die Aromen im Getränk erhalten und der Tee schmeckt weniger bitter. Wie der Name schon sagt, wird bei der Cold-Brew-Variante der Tee mit kaltem Wasser zubereitet. Kaffeeliebhaber kennen dies bereits vom Cold Brew Coffee. Die Kalte-Tee-Methode erscheint Teetrinkern vielleicht zunächst ungewohnt, hat sich Tee-Trends aus aller Welt jedoch inzwischen zu einem wahren Trend gemausert. Außerdem handelt es sich sogar um eine traditionelle Zubereitung. Sie basiert nämlich auf der japanischen Mizudashi-Methode. So wird in Japan die Herstellung von grünem Tee mit kaltem Wasser genannt. Anders als beim heißen Aufguss gelangen hier die Extrakte aus den Teeblättern langsamer ins Wasser, sodass sich die Aromen noch besser entfalten können. Cold-Brew-Tee schmeckt daher zwar intensiver, aber dennoch milder, da sich im kalten Wasser weniger Bitterstoffe lösen. Für die Zubereitung gibt es zwei beliebte Methoden: Full Immersion und Cold Drip.
Welcher Tee eignet sich fürs kalte Aufbrühen?
Eigentlich sind für diese Teevariation alle hochwertigen losen Tees geeignet. Besonders gut lassen sich weiße und grüne Sorten kalt aufgießen und genießen. Diese werden nämlich traditionell sowieso nicht so heiß aufgegossen. Ein köstliches Beispiel ist der japanische Grüntee Gyokuro – er kann sein Aroma und die fein-milde Süße auch als Cold Brew entfalten. Auch Schwarztee schmeckt prima als kaltes Getränk. Nur bei Früchte- und Kräutertee sollten Sie genauer hinschauen, da diese im Herstellungsprozess oft nicht erhitzt werden. Zur Sicherheit den Tee am besten einmal kurz mit heißem Wasser übergießen und dann anschließend mit der kalten Zubereitung beginnen.