Silvester ohne Feuerwerk ist für viele Feiernde unvorstellbar. Doch woher stammt eigentlich der Brauch, mit Raketen und Böllern das neue Jahr zu begrüßen? Und welche Alternativen, die Ohren und Umwelt weniger belasten, gibt es eigentlich?
Möglichst laut, bunt und prächtig soll es für viele sein: Wenn zu Neujahr das Feuerwerk gezündet wird, geht es Feiernden in den meisten Fällen um ein hübsch anzusehendes Himmelsspektakel. Das war nicht immer so. Die ganz ursprünglichen Wurzeln des Brauches finden sich in der Zeit der Germanen, die mithilfe von Licht und Krach versuchten, böse Geister zu vertreiben. Dazu zündeten sie Holzräder an und rollten sie über die Wege. Im Mittelalter sorgten die Menschen für allerhand Lärm mit Töpfen und Rasseln – später ersetzt durch die sprichwörtlichen Pauken und Trompeten.
Feuerwerk beziehungsweise Pyrotechnik, so wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht. Der wichtigste Bestandteil, nämlich das Schwarzpulver, wurde allerdings bereits vor rund 1 200 Jahren in China erfunden. Nirgendwo sonst auf der Welt werden heutzutage so viele Raketen und Böller produziert und exportiert. Nach Europa kam das Feuerwerk im 14. Jahrhundert. Vor allem die reicheren Bevölkerungsteile konnten sich das leisten. Vom 16. bis 18. Jahrhundert gehörte in der adeligen Gesellschaft zum guten Ton, auf Festen anwesende Gäste mit einem Feuerwerk zu unterhalten. Auch Geburten von Thronfolgern, Eroberungen und Friedensvertragsunterzeichnungen wurden gerne mit knallenden Feuerwerkskörpern gefeiert. Das private Vergnügen ließ allerdings noch ein paar Jahrzehnte auf sich warten: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es erstmals frei verkäufliche Raketen und Co., sodass sich der Brauch, die funkensprühenden Artikel zum Jahreswechsel zu zünden, überhaupt erst für die breite Bevölkerung entwickeln konnte.
Weltweit gilt Pyrotechnik als milliardenschweres Geschäft – obwohl es auch viele Kritiker gibt. Verschreckte Tiere, verletzte Menschen, die hohe Feinstaub-Belastung und jede Menge Müll auf den Straßen sorgen für immer mehr Verbotsforderungen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes pusten Feuerwerke in Deutschland zum Jahreswechsel ungefähr 4.500 Tonnen Feinstaub in die Luft – mehr als 15 Prozent dessen, was im jährlichen Straßenverkehr anfällt.
Hinzu kommt die Kohlendioxid-Belastung von etwa 2.300 Tonnen.
Einer der gängigsten Silvesterbräuche ist es wohl, einen Blick in die Zukunft zu wagen. Eine moderne Alternative zum klassischen, mittlerweile verbotenen Bleigießen ist Wachsgießen. Dafür werden zunächst Wachsrohlinge gegossen: Einfach alte Kerzenstummel in einem Wasserbad erhitzen und das flüssige Wachs in Eiswürfelformen füllen. Nachdem das Wachs hart geworden ist, vorsichtig die kleinen Sterne, Herzen und Co. aus der Form stürzen.
Für den Silvesterabend kann nun jeder seinen Wachsrohling in einem Löffel über einer Kerze schmelzen und dann schnell in eine Schüssel mit kaltem Wasser schütten. Die skurrilen Figuren, die daraus entstehen, lassen einige unterhaltsame Prophezeiungen fürs neue Jahr zu.
Auf ähnliche Weise funktioniert das sogenannte Gummibärchen-Orakel. Dabei benötigt man das gleichnamige Buch und eine Packung Gummibärchen. Jeder zieht fünf Stück und erhält – je nach gezogener Farbkombination – einen recht ausführlichen Einblick in seine Zukunft.
Wer sein Neujahrsorakel gerne mit Nascherei und einer personalisierten Nachricht kombinieren will, kann seine Gäste mit Glückskeksen überraschen. Diese lassen sich mit Eiklar, Butter, Mehl und Puderzucker einfach vorbereiten.
Wer nach alter Tradition böse Geister mit Feuer und Lärm vertreiben möchte, der kann im Garten das Feuerwerk durch ein Lager- oder Schwedenfeuer und Wachsfackeln ersetzen. Für Kinder sind auch Laternen, Leuchtschwerter oder bunt blinkende LED-Taschenlampen eine stimmungsvolle Alternative. Für ordentlich Lärm um Mitternacht sorgen Töpfe und Kochlöffel sowie selbst gebastelte Krachmacher aus alten Konservendosen, die mit trockenen Erbsen oder Kirschkernen befüllt sind.
Schöne Lichtbilder, die Sie als Andenken behalten können, lassen sich außerdem mit Licht und einer auf Langzeitbelichtung eingestellten Kamera auf einem Stativ zaubern. Nutzen Sie hierfür eine Taschenlampe oder ein anderes Lichtobjekt und zeichnen während der Aufnahme zum Beispiel die neue Jahreszahl in die Luft. Sie werden sehen: Im Handumdrehen entstehen kreative Choreographien, die auch noch großen Spaß machen!
Initiativen wie „Brot statt Böller“, „Bäume statt Böller“ und „Wasser statt Böller“ sammeln Spenden für verschiedene Hilfsprojekte. Der Appell: Geld, das man sonst fürs Feuerwerk ausgeben würde, lieber in die Entwicklungshilfe investieren.
Die App iFireworks überzeugt mit pyrotechnischen Effekten, ganz ohne die Umwelt zu belasten. Sie lässt den Feuerwerker zwischen verschiedenen Raketen und Effekten auf dem Smartphone auswählen und sorgt für bomben Stimmung am Tisch!
Wer kann wohl am besten eine Grimasse schneiden? Bei Mimics müssen die Spieler ein Selfie von sich machen, während sie eine vorgegebene Grimasse nachahmen. Danach müssen alle Spieler raten, welches Bild nachgestellt wurde. Ein Spaß für Groß und Klein, bei dem garantiert unvergessliche und zwanglose Erinnerungsfotos entstehen!
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