Der GLOBUS Ratgeber für Ihren Garten
Der Schnee weicht langsam von den Böden, die ersten Frühlingsblüher stecken vorsichtig ihre Köpfe heraus – nun ist es an der Zeit, den Garten aus dem Winterschlaf zu erwecken und eine erste Bestandsaufnahme vorzunehmen. Anschließend gehen Sie voller Tatendrang an die Arbeit, damit Ihr Garten schon bald wieder zu einem echten Pflanzenparadies heranwächst. Wie Sie den Boden richtig bearbeiten, die Pflanzen systematisch auswählen oder Ihre Ernte optimieren – wir haben wertvolle Tipps zur Gartenpflege im Frühjahr für Sie zusammengestellt.
Um Ihren Garten für die kommende Saison optimal vorzubereiten, ist die Regeneration des Bodens von enormer Bedeutung. Gehölzschnitt und Rasenpflege gehören ebenfalls zu den unverzichtbaren Aufgaben zu Beginn des Gartenjahres.
War man früher der Annahme, das Umgraben ist lediglich eine vorwinterliche Aufgabe, scheiden sich heute daran die Geister. Der Grund dafür ist simpel: Im Erdreich leben Mikroorganismen, die völlig auf den Kopf gestellt werden, sobald der Spaten die Beete umgräbt. Eine Vielzahl von Spezies finden ihre individuellen Lebensbedingungen nur in einer bestimmten Bodentiefe wieder, die nach dem Wenden nicht mehr vorhanden ist. Doch wann ist das Umgraben sinnvoll?
Hier reicht es tatsächlich aus, das Beet nahezu unbearbeitet überwintern zu lassen. Nach der letzten Ernte decken Sie die Erde mit einer schützenden Mulchschicht ab, die im Frühjahr bei der erstmaligen Gartenpflege entfernt wird. Starke Temperaturschwankungen und Unkrautentwicklungen haben keine Chance. Frisch gesiebter Kompost wird anschließend auf der Erde verteilt und versorgt den Boden mit allen Nährstoffen.
Erde, die zu einem großen Teil aus Lehm oder Ton besteht, muss unbedingt umgegraben werden, ansonsten ist sie für den Anbau von Obst und Gemüse hinfällig. Bestenfalls graben Sie diesen Boden bereits im Herbst grob um, damit der Frost die großen Erdschollen zerkleinern kann. Im Frühjahr muss der Boden im Rahmen der Gartenpflege erneut umgegraben werden. Dabei können Sie am Ende frischen Kompost für eine optimale Versorgung mit Nährstoffen einharken.
Alternativ zum Umgraben eignet sich das Grubbern des Bodens. Mit einem dreizackigen Gartengerät lüften Sie den Boden nichtwendend und belassen alle Mikroorganismen an ihrem Platz. Zugleich bearbeiten Sie die Erde optimal für die Einsaat und lockern Sie das Erdreich soweit auf, dass sich lästige Unkräuter einfach abharken lassen.
Ob Umgraben oder Grubbern – in jedem Fall müssen Sie darauf achten, dass Wurzeln von Stauden und Bodendeckern dabei nicht beschädigt werden.
Viele Gärtner schwören darauf, dies noch im Herbst zu tun. Der Vorteil vom Frühjahrsschnitt hingegen ist, dass die Form der jeweiligen Pflanzen ohne Laub besser erkennbar ist. Die Blätter trocknen über den Winter ab und somit wird einem Pilzbefall vorgebeugt. Zwischen Februar und März liegt der beste Zeitpunkt für diese Arbeiten bei der Gartenpflege. Geeignetes Werkzeug kann dabei die Arbeit enorm erleichtern.
Um eine ertragreichere Ernte einzufahren, oder für ein buntes Blütenmeer ist das jährliche Auslichten bei der Gartenpflege unverzichtbar. Dabei entfernen Sie abgestorbene und kranke Triebe zugunsten der gesunden Äste und sorgen dafür, dass die neuen Blütenstände mit mehr Sonnenlicht versorgt werden. Zudem entzieht das Totholz kein Wasser. Bei Bedarf lassen sich die offenen Schnittstellen mit Wundverschlussmitteln versiegeln, damit keine Krankheiten in die Bäume und Sträucher eindringen können.
Über das Gartenjahr entwickeln sich vor allem bei Obstbäumen sogenannte Wassertriebe. Diese entwickeln keine eigenen Blüten- und Fruchtstände, sie entziehen lediglich den tragenden Ästen Wasser und Nährstoffe. Entfernen Sie die Zweige großzügig und schneiden Sie gleichzeitig die restlichen Äste mit einem Erhaltungsschnitt zurück. Dabei ist die Referenz immer der jüngste vitale Trieb. Trockene und graue Äste sowie Zweige, die oberhalb des Mittelastes wachsen, können ebenfalls entfernt werden.
Hier gibt es für die Gartenpflege sortenabhängige Empfehlungen. Während Himbeeren bereits im Herbst in Bodennähe verschnitten werden, können Brombeeren oder Johannisbeeren im Frühling von unnötigen Seitentrieben befreit werden. Von Zeit zu Zeit lohnt sich allerdings bei Brombeeren auch der komplette Rückschnitt. Generell sollten bei allen Beerensträuchern die jungen Triebe, die aus dem Wurzelstock wachsen, abgeschnitten werden. Johannis- oder Stachelbeeren verschneiden Sie alle vier bis fünf Jahre direkt an der Basis und entfernen dabei die dunklen Äste. Junge helle Äste bilden daraufhin neue und kräftige Blütenstände aus, die für eine ertragreiche Ernte sorgen.
Brombeeren werden nach dem Winter verschnitten. Jedes Jahr im Frühling entfernen Sie die Ruten, die im Sommer zuvor Früchte getragen haben. Sie werden kein zweites Jahr Beeren ausbilden, sondern sterben ab. Erkennbar sind sie an der braunen Farbe. Wenn Sie Ihre Brombeerhecke nur einkürzen möchten, werden die Äste nach zwei Augen ab dem Hauptstamm abgeschnitten. Je Brombeerpflanze reichen vier Triebe für eine volle Ernte aus. Von Zeit zu Zeit empfiehlt es sich, bei der Gartenpflege im Frühjahr die Brombeeren komplett über dem Boden zu verschneiden. Der Radikalschnitt sorgt für neue kräftige Triebe, bringt in dem Jahr allerdings keine Ernte.
Mit Hilfe von Vertikutierern oder Rasenspikes lüften Sie die gesamte Fläche. Dabei bekommen die Wurzeln des Grases wieder frische Luft und belohnen Sie mit einer kräftigen Farbe und Wachstum.
Gleichzeitig werden Moose oder verfilzte Rasenflächen von den Unkraut befreit. Die beim Vertikutieren entstehenden dunklen Flächen füllen Sie mit Rasensamen wieder auf. Spätestens im Mai ist die Grasfläche bei der Gartenpflege bereit für den ersten kräftigenden Schnitt mit einem Rasenmäher. Wie alle Pflanzen im Garten freut sich auch der Rasen über regelmäßige Bewässerung und Düngung.
Wer im Garten allerdings mit Mäusen oder Maulwürfen zu kämpfen hatte, sollte beim Einsetzen der Blumenzwiebeln darauf achten, dass kleine Pflanzkörbe verwendet werden, um die Nager von den Zwiebeln fernzuhalten.
Die wichtigsten Voraussetzungen sind Sonne und ein luftdurchlässiger Boden. Die Größe Ihres neuen Kräuterbeetes legen Sie ganz einfach anhand der Platzkapazitäten in Ihrem Garten fest. Für die Beeteinfassungen sind Sie vollkommen frei in Ihrer Wahl – ob Sie sich für Begrenzungen aus Naturstein entscheiden oder blühende Bodendecker wählen, beide Varianten sind schön anzusehen.
Trittplatten aus Naturstein sind im Beet nicht nur ein echter Blickfang, sie verfügen auch über die Möglichkeit, Wärme zu speichern und diese an die Wurzeln wieder abzugeben. Zusätzlich sind sie bei der Ernte besonders hilfreich, da Sie beim Schneiden der Kräuter nicht immer ins Erdreich treten müssen.
Eine Kräuterspirale, bei der der Boden zu einem Hügel aufgeschüttet wird und sich dekorative Steine im Erdreich ringeln, ist eine besondere Möglichkeit, Ihre duftenden Kräuter besonders zur Geltung zu bringen.
Die gewünschten Kräuter können Sie ganz nach Ihren Vorstellungen aussäen oder als Jungpflanzen mit zarten Wurzeln in die vorbereitete lockere Erde setzen. Die vielfältigen Gerüche, die von den Kräutern ausgehen, versprühen einzigartige Duftnoten.
Schlafstörungen können mit Lavendel gemildert werden, dafür sorgen die darin enthaltenen Substanzen Linalool und Linalylacetat. Feine Gebäcke oder Getränke lassen sich ebenfalls mit Lavendel verfeinern. Zusätzlich ist Lavendel besonders beliebt als Duftsäckchen in Kleiderschränken oder für Fußbäder.
Sowohl als Heilpflanze und als Küchenkraut findet Basilikum Verwendung. Bei italienischer Pizza und Pasta darf das sogenannte Königskraut in keinem Fall fehlen. Saucen werden damit verfeinert, Salat perfekt gewürzt – oder können Sie sich den Klassiker Tomate-Mozzarella ohne Basilikum vorstellen? In der Heilkunde leistet Basilikum vor allem bei Migräne oder bei Krämpfen jeglicher Art schnelle Abhilfe.
Als Gewürzkraut lassen sich mit Petersilie Salate, Kartoffelgerichte, Fischgerichte oder einfache Butter hervorragend verfeinern. Die ganzjährige Erntezeit ermöglicht immer einen frischen Vorrat an Kräutern. In der alternativen Medizin wird Petersilie vor allem bei Hautproblemen oder Rheuma eingesetzt.
Was wäre ein frischer Gurkensalat ohne Dill? Zumindest nicht so lecker. Auch Fischgerichte und Saucen werden mit zartem Dill besonders schmackhaft. Schon bei Säuglingen lindert Dill Blähungen. Das ätherische Öl wirkt zudem bei Menstruationsbeschwerden entspannend.
Eines der beliebtesten Kräuter ist Schnittlauch. Relativ anspruchslos gedeiht es in den meisten Kräuterbeeten, aber auch wild an Flüssen oder auf Feuchtwiesen. Direkt aufs Butterbrot gestreut oder im Salat entfaltet Schnittlauch einen würzigen Geschmack. Schnittlauch ist ein blutreinigender Wachmacher und vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit.
Das großwachsende grüne Kraut ist im Sommer ein schöner Anblick. Sobald Sie in Berührung mit den Blättern kommen, versprüht die Pflanze einen mentholartigen Duft. In der Küche kommt sie vor allem in Getränken wie Tee oder Cocktails zum Einsatz, aber auch in Saucen oder zu Fleisch ist Minze eine hervorragende Ergänzung.
Melisse breitet sich ebenfalls, wie die Minze, großflächig in Ihrem Kräuterbeet aus. Als Heilkraut beruhigt sie vorwiegend das Nervensystem oder beseitigt Reizbarkeit und Unruhe. Zusätzlich bietet sich Melisse als Teegetränk oder in Limonaden hervorragend an. Gern gesehen sind die Blätter der Kräuterpflanze auch als Dekorationen von Suppen oder Desserts.
Die Kräuterpflanze mit dem ätherischen Öl kommt sowohl in der Küche als auch in der alternativen Medizin zum Einsatz. Als verdünnter Badezusatz regt es die Hautdurchblutung an, bei Erwachsenen lindert Rosmarin Erkältungsbeschwerden. In der griechischen Mythologie ist Rosmarin die Kräuterpflanze der Liebesgöttin Aphrodite. Rosmarin in Saucen oder Fleischgerichten hat zudem eine sanfte Wirkung und beugt Blähungen und dem Völlegefühl vor.
Echter Thymian ist die Wunderwaffe bei Erkältungen. Es löst festsitzenden Schleim bei Husten und Schnupfen und kann in verdünnter Form schon bei Babys Anwendung finden, da es die Bronchialmuskeln entspannt. In der Küche gehört Thymian zu den mediterranen Gewürzen und verfeinert Fleisch, Gemüse sowie Getränke.
In der Auswahl der Pflanzen für Ihr Kräuterbeet sind Ihnen keine Grenzen gesetzt. Exotische und heimatliche Sorten lassen sich perfekt miteinander kombinieren und so haben Sie für jedes Gericht und viele gesundheitliche Beschwerden die richtigen Kräuter parat. Eine kleine Auswahl:
Bereich
Bereich
Filter
Schwierigkeit
Dauer
Wenn Sie einen eigenen Brunnen besitzen, reinigen Sie die Vorrichtung ebenso wie die Einzelteile der Schwengelpumpe. Arbeiten Sie lieber mit einer elektrischen Pumpe oder einem Hauswasserwerk, überprüfen Sie die Geräte auf die einwandfreie Funktion. Jetzt ist es auch an der Zeit, die Schläuche für das Gießen wieder auszulegen, damit sie jederzeit griffbereit liegen. Automatische Bewässerungssysteme erleichtern die Gartenpflege merklich und machen das schwere Schleppen von Gießkannen übersichtlich. Je nachdem, wie Ihre Möglichkeiten in der Stromversorgung sind, können Sie auch auf Vollautomatik umstellen. Dabei helfen Ihnen Zeitschaltuhren bei einer individuellen Wasserversorgung.
Das vollautomatische System funktioniert simpel: An einen Wasserhahn werden Druckminderer mit einem Filter angeschlossen und mit einem Hauptschlauch verbunden. Davon abgehend legen Sie kleinere Schläuche direkt an die zu bewässernden Pflanzen. Nun können Sie einfach manuell den Wasserhahn aufdrehen und die Zufuhr erfolgt. Spezielle Bewässerungscomputer oder Beimischgeräte ermöglichen die Steuerung und Beigabe von Flüssigdünger ohne eigenes Zutun.