Für viele Menschen sind Vögel die idealen Haustiere: Mit ihrem bunten Gefieder sehen die fröhlichen Gesellen so schön aus und heitern mit ihrem lustigen Gesang und fröhlichen Gezwitscher auf. So verbreiten sie eigentlich immer gute Stimmung. Trotzdem gibt es bei der artgerechten Vogelhaltung einiges zu beachten. Wir geben Ihnen Tipps zum täglichen Freiflug, dem optimalen Vogelheim und zur Ernährung.
Unterschätzter kleiner Freund
Wellensittiche sind bekannt als anspruchslose Zeitgenossen und gelten als Haustiere für Anfänger. Zur traurigen Gewissheit gehört allerdings, dass ein Großteil der possierlichen Tierchen unter veralteten und vor allem völlig überholten Haltungsbedingungen leidet. Einzelhaltung, artwidriges Zubehör wie Spiegel und Plastikvögel, falsche Ernährung und viel zu kleine Käfige sind Relikte der Wellensittichhaltung und sollten längst der Vergangenheit angehören. Doch was sind die Voraussetzungen für eine artgerechte Vogelhaltung? Erfahren Sie mehr in unserem Wellensittich-Ratgeber.
Um ihrem Bewegungsdrang gerecht zu werden, brauchen Wellensittiche unbedingt täglichen Freiflug, idealerweise für mehrere Stunden. Hierzu eignen sich auch Volieren vorzüglich, da sie so an die frische Luft können, jedoch trotzdem vor äußeren Einflüssen geschützt sind und sich nicht verfliegen können. In einer Mietwohnung kann Freiflug beispielsweise durch einen gesicherten Balkon gewährleistet werden. Doch auch ein geöffnetes, mit Fliegengitter gesichertes Fenster kann den Tieren Beschäftigung und Sonnenstunden liefern. Nur im Haus gehaltene Vögel benötigen zusätzliches UV-Licht, um unter anderem die Vitamin-D3-Synthese zur Knochenentwicklung und das Sehvermögen zu unterstützen. Hierfür können die speziellen Birdlamps eingesetzt werden.
Wellensittiche sind Körnerfresser. Zu ihrer bevorzugten Nahrung zählen:
Wichtig ist dabei, dass der Anteil ölhaltiger Samen fünf Prozent nicht übersteigt. Auf eine gute Qualität des Futters muss selbstverständlich geachtet werden. Von Schädlingen oder Schimmel befallene Körner dürfen nicht mehr gefüttert werden. Außerdem sollten keine Zusatzstoffe wie pflanzliche Nebenerzeugnisse oder Molkereiprodukte enthalten sein.
Vitamine sind auch für die Ernährung von Vögeln sehr wichtig. Gute Lieferanten sind frische Kräuter, Wildgräser und Gemüse. Gelegentlich kann auch etwas Obst gereicht werden. Da nicht alle Wellensittiche frische Kost mögen, kann ein vogelkundiger Tierarzt mit einem hochwertigen, zuckerfreien Vitaminpräparat weiterhelfen.
Frisches Wasser sollte für die Vögel stets erreichbar sein und täglich gewechselt werden. Dabei ist auch die Reinigung der Näpfe wichtig.
Zur Unterstützung der Verdauung benötigt jeder Vogel mechanische Hilfsmittel. Freilebende Exemplare fressen dafür kleine Steinchen, Ihrem Wellensittich können Sie mit Grit, einem granulierten Mineralfutter, die Verdauung erleichtern. Dadurch wird er gleichzeitig auch mit wesentlichen Mineralien und Spurenelementen versorgt, die für eine langanhaltende Gesundheit wichtig sind.
Als Leckerei und zur Belohnung können Sie natürliche Hirsekolben oder Haferrispen nutzen. Achten Sie darauf, dass sie in jedem Fall zuckerfrei sind, da die Wellensittiche sonst dick und krank werden.