Die wichtigsten Entwicklungsschritte bis zum ersten Geburtstag
Eine aufregende Zeit
Das erste Lebensjahr Ihres Kindes ist voller Ereignisse. Nie wieder lernt es in so kurzer Zeit so viel: vom ersten Blickkontakt über das Auf-den-Bauch-Drehen bis zum brabbelnden Plaudern und schließlich dem Aufstehen. Für Sie stellen wir die wichtigsten Entwicklungsschritte bis zum ersten Geburtstag vor.
0-3 Monate
Liebe auf den ersten Blick
Nachdem Sie so lange auf Ihr Baby gewartet haben, ist Ihr jüngstes Familienmitglied endlich da! Und schon mit dem ersten Blick sind Sie hoffnungslos verliebt. Es ist wie Magie! In den ersten Tagen nach der Geburt muss sich Ihr Baby noch an die große Welt da draußen gewöhnen. Aber von Anfang an kann es an der Brust der Mutter trinken und natürlich schreien. Damit teilt Ihr Kleines Ihnen mit, dass ihm etwas nicht passt: etwa eine volle Windel, dass es müde ist und gerne schlafen würde, hungrig ist oder zu Mama oder Papa auf den Arm will. Die meisten Babys wollen nämlich ganz einfach viel gestreichelt, geküsst und sehr gerne herumgetragen werden. Wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen, erkennt es Sie bereits an der Stimme. Die Stimme des Papas kommt ihm vielleicht sogar auch bekannt vor, weil er während der Schwangerschaft durch den Bauch Kontakt aufgenommen hat. Außerdem kann Ihr Baby bereits Düfte unterscheiden und der bekannte Geruch der Eltern wirkt beruhigend.
Essen und Schlafen, essen und schlafen
Essen ist das Wichtigste in den ersten Wochen Ihres Neugeborenen, direkt danach kommt das Schlafen. In den ersten Tagen nach der Geburt wird Ihr Kind rund um die Uhr Hunger haben – die Begriffe Tag und Nacht kennt es noch lange nicht. 14-mal am Tag füttern ist nicht ungewöhnlich. Den anderen großen Teil des Tages verschläft es, wahrscheinlich 15 bis 16 Stunden täglich – selbstverständlich aufgeteilt in viele kleine Nickerchen. Das Schlafbedürfnis kann sehr plötzlich kommen. Einen regelmäßigen Schlafrhythmus findet Ihr Kind in der Regel erst in den kommenden Monaten.
Mit den Augen die Welt entdecken
Während der ersten Wochen sieht Ihr Neugeborenes nur circa 30 Zentimeter weit. Deshalb freut es sich ganz besonders, wenn Sie Ihr Gesicht nah vor seines halten. Ihr Kind ist ganz vernarrt in Ihre Gesichtszüge – alleine der Anblick von Mama bringt viele Babys zum Lächeln. Mit der Zeit sieht Ihr kleines Kind weiter und schärfer und beginnt den Blickkontakt zu halten, auch wenn Sie oder ein Gegenstand sich bewegen. Vielleicht dreht Ihr Kind dabei sogar schon den Kopf. Besonders interessiert reagiert es auf Licht. Sie werden oft beobachten, dass Ihr Kind den Kopf zum Fenster oder zu anderen Lichtquellen dreht. Auch Schatten an der Wand können die Aufmerksamkeit Ihres Kindes fesseln.
Und hoch das Köpfchen
Im Alter von einem Monat wird die Nackenmuskulatur Ihres Babys kräftiger. Während es zu Beginn noch Unterstützung braucht, um den Kopf zu halten, kann es diesen jetzt bereits kurz selber anheben und ihn auch drehen, wenn es auf dem Bauch liegt. Sobald das gut klappt, fängt es mit circa drei Monaten an, sich auf die kleinen Unterarme zu stützen. Damit beginnt etwas Neues: Ihr Baby möchte die Welt erkunden – und zwar nicht nur mit den Augen!
Natürlich ist jedes Kind einzigartig und entwickelt sich in seinem eigenem Tempo. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Ihr Baby manche Dinge erst später lernt!
4-6 Monate
Ein kleiner Weltentdecker
Die Zeit vor der Geburt ist für Sie inzwischen wahrscheinlich eine weit entfernte Erinnerung. So viel haben Sie und Ihr Kind mittlerweile gemeinsam erlebt. Das Neugeborene hat sich in einen lebendigen Säugling verwandelt. Da sein Magen mittlerweile größer ist, müssen Sie nicht mehr so oft stillen beziehungsweise das Fläschchen geben – vier- bis fünfmal am Tag reicht in der Regel. Vielleicht hat Ihr Baby sogar einen Schlafrhythmus gefunden und schläft nachts schon ein paar Stunden am Stück. Wenn es wach ist, ist es mittlerweile sehr aufmerksam und reagiert immer stärker auf seine Umwelt. Außerdem wird es langsam mobil.
Rollend von A nach B
„Liebling, hast du das Kind auf den Rücken gedreht?“ Nur einen Moment nicht hingeschaut und schon liegt Ihr Kind nicht mehr auf dem Bauch, sondern auf dem Rücken. Diesen Moment erleben viele Eltern beim ersten Mal als unerwartete Überraschung. Nachdem sich Ihr Kind wahrscheinlich schon auf die Arme stützen und den Kopf auch länger heben kann, entwickeln sich nun auch die Rückenmuskeln immer stärker und nach einigen Versuchen schafft Ihr Kind es, sich zu drehen. Mit dieser Technik kann es bereits ganz schön weit kommen, zum Beispiel von einer Seite des Teppichs auf die andere.
Quietschvergnügt
Neben dem Schreien bei Unzufriedenheit zeigt Ihr Baby Ihnen endlich auch, wenn es rundum glücklich ist. Bei wohliger Zufriedenheit gluckst Ihr Kind glücklich vor sich hin, und wenn ihm etwas besonders gefällt, quietscht es aufgeregt in hoher Stimmlage. Ein glücklicher Moment auch für die Eltern, da Sie sicher sein können, dass es Ihrem Kind gut geht.Außerdem hört man „ooooh“ und „aaahh“ von der Krabbeldecke. In diesen Monaten fängt das Baby an, auch mit Lauten aktiv mit seiner Umwelt Kontakt aufzunehmen. Nach und nach lernt es immer mehr Töne und Silben. Versuchen Sie möglichst viel mit Ihrem Kind zu sprechen, seine Sprachentwicklung profitiert davon enorm.
Zugreifen und ab in den Mund
Rund um den fünften Monat herum greift Ihr Baby nicht mehr nur reflexartig, sondern gezielt nach allem, was interessant ist – also nach allem, was es erreichen kann. Sobald es den Gegenstand in der kleinen Faust hat, wird es ihn kurz mit den Augen untersuchen und in danach ganz bestimmt in den Mund stecken. Denn dieser ist sein wichtigstes Sinnesorgan in diesem Alter. Vielleicht bemerken Sie auch, dass Ihr Kleines nun stärker sabbert. Das kann ein Vorbote des Zahnens sein. Die ersten kleinen Beißerchen zeigen sich oft ab dem sechsten Monat.
Ein paar Auszeiten für die Eltern
Nun kann sich Ihr Baby auch mehrere Minuten vergnügt mit sich selbst beschäftigen. Wenn Sie aus dem Schlafzimmer kein Geräusch hören, sind Sie wahrscheinlich sicher, dass Ihr Kind schläft, und bei Betreten des Raumes überrascht zu sehen, dass Ihr Kind in Ruhe mit seinen Händen und Füßen spielt und sich dabei königlich amüsiert. Hat Ihr Kind bisher in jedem wachen Moment Ihre Aufmerksamkeit gefordert, können Sie jetzt auch mal wieder die Zeitung aufschlagen.
Natürlich ist jedes Kind einzigartig und entwickelt sich in seinem eigenem Tempo. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Ihr Baby manche Dinge erst später lernt!
7-9 Monate
Ein munteres Kerlchen
Jetzt geht es richtig los! Die weite Welt wartet darauf, entdeckt zu werden. Kleine Kinder kennen viele Wege, um dorthin zu kommen, wo es interessant ist. Manche Kinder robben und rutschen auf dem Po, andere krabbeln oder rollen. Auch Ihr Kind wird langsam die ganze Wohnung erkunden. Sobald es sich auf den Händen und Knien abstützen kann und den Vierfüßlerstand beherrscht, kann es theoretisch krabbeln. Manche Kinder überspringen jedoch das Krabbeln und fangen später direkt mit dem Laufen an. Die meisten Kinder können bis zum Ende des neunten Monats bereits aufrecht sitzen und wahrscheinlich strahlt auch Ihr Kind Sie dabei stolz und zufrieden an. Bis zum selbstständigen Stehen und sogar Laufen ist es jetzt nicht mehr weit.
Ihr kleines Plappermäulchen
Im Alter von acht Monaten sieht und hört Ihr Baby fast so gut wie ein Erwachsener. Es kann nun auch unterschiedliche Tonlagen unterscheiden und erkennt sowohl ein leichtes Schimpfen als auch ein freudiges Lob, ohne den genauen Sinn der Wörter zu verstehen. Etwa die Hälfte aller Kinder in diesem Alter plaudert auch selber munter drauflos. Dabei wiederholen sie einzelne Silben, wie „ta-ta-ta“ oder sogar „ma-ma-ma“ und „pa-pa-pa“. Vielleicht hängt Ihr Kind auch schon unterschiedliche Silben zusammen und bildet eigene Fantasiewörter, etwa „ha-te“. Ermuntern Sie Ihr Kind so viel wie möglich: Plappern Sie mit und machen Sie Ihr Kind nach – daraus wird sich ein fröhlicher Dialog entwickeln.
Ein kleines Persönchen
Viele Babys entdecken in dieser Zeit bereits ihren eigenen Willen und können diesen auch durch Gesten wie etwa Kopfschütteln oder Winken kommunizieren. Mit diesem neuen Selbstbewusstsein geht häufig die Phase des Fremdelns einher: Vor fremden Menschen zeigt sich Ihr Kind schüchtern und ängstlich, am wohlsten fühlt es sich bei Ihnen. Wenn Sie Ihr Kind alleine lassen, auch nur für kurze Zeit, wird es sehr bestürzt reagieren. Auch wenn es schwerfällt, Ihr Kind leiden zu sehen, sind diese Momente wichtige Erfahrungen für Ihr Kind. Mit jedem Wiederkommen stärken Sie sein Vertrauen, dass Sie immer da sind. Nur so erlernt Ihr Kind die Fähigkeit, Verbindungen auch zu anderen Menschen einzugehen. Wenn Ihr Baby unter starken Trennungsängsten leidet, zum Beispiel nachts, geben Sie ihm eine Extraportion Liebe, Schmusen und gemeinsam Zeit zum Beispiel beim Vorlesen.
Stolz wie Oskar
Sogar Stolz kann Ihr kleines Kind jetzt schon empfinden. Es wird kleine Vorführungen geben, zum Beispiel sich die Augen zuhalten. Wenn Sie ihm applaudieren, gibt es wahrscheinlich eine Zugabe. Außerdem zeigt Ihr Kind erste Zeichen von Mitgefühl: Wenn es jemanden weinen sieht, wird es vielleicht auch anfangen zu weinen. Die Situationen, in denen Ihr Kind seine ersten Charakterzüge zeigt, sind ganz besondere Momente.
Spielend lernen
Langsam wird Ihr Kind richtig clever. Es versteht zum Beispiel, in welchem Verhältnis Gegenstände zusammengehören: Bauklötze werden nach Größe sortiert. Oder es begreift, dass kleine Gegenstände in große hineinpassen, aber nicht andersherum. Außerdem wird Ihr Kind Dinge zu ihrem eigentlichen Gebrauch einsetzen, etwa mit Stiften malen oder aus einem Becher trinken – und ihn nicht als Hut verwenden … Ganz besonders viel Spaß bereitet es ihm, Sachen fallen zu lassen. Immer und immer wieder. Das Aufheben sollen natürlich Sie übernehmen, denn auch wenn es sich vielleicht so anfühlt: Ihr Kind macht das nicht, um Sie zu ärgern. Auch einen Spiegel versteht es mittlerweile: Wenn es sich selbst betrachtet und Sie hinter ihm auftauchen, wird es sich zu Ihnen umdrehen und Sie direkt anschauen.
Natürlich ist jedes Kind einzigartig und entwickelt sich in seinem eigenem Tempo. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Ihr Baby manche Dinge erst später lernt!
10-12 Monate
erste Schritte am ersten Geburtstag?
Ein wichtiger Moment steht kurz bevor: Wahrscheinlich wagt Ihr kleiner Schatz in den nächsten Monaten seine ersten eigenen Schritte. In der Vorstufe zieht sich Ihr Kind an Gegenständen wie einem Bücherregal hoch und hangelt sich daran langsam entlang. Wenn es frei stehen kann und seine Balance gefunden hat, dauert es meistens nicht mehr lange: Ihr Baby läuft! Ein großer Moment für die ganze Familie! Und auch wenn es bei Ihrem Kind noch ein paar Wochen dauert, bis es die ersten Schritte wagt – seien Sie entspannt, jedes Kind hat sein eigenes Tempo.
Immer selbständiger
Auch im Verhalten des Babys erkennt man nun deutlich, dass es immer selbstständiger wird. Ein paar Stunden bei den Großeltern zu verbringen oder auch einmal vom Babysitter ins Bett gebracht zu werden, ist für Ihr Kind jetzt möglich. Auch wenn es beim Abschied zu Tränen kommt – viele Kinder beruhigen sich schnell und sind von allem Neuen, etwa einer interessanten Murmelbahn, so abgelenkt, dass die Tränen wahrscheinlich schon getrocknet sind, wenn Sie ins Auto steigen. Außerdem beginnt Ihr kleines Kind, sich langsam für andere Kinder zu interessieren. Mit Gleichaltrigen kann es sogar erste gemeinsame Spielversuche machen, auch wenn diese noch nicht immer sehr zielgerichtet sind.
Die ersten eigenen Wörter
Ihr Baby versteht Sie nun immer besser und kann einfache Anweisungen befolgen, wie zum Beispiel: „Bring mir bitte das Auto.“ Langsam spricht es auch seine eigenen ersten echten Wörter, die es auch richtig verwendet. Vielleicht ja sogar Mama oder Papa? Daneben wird es viele vereinfachte Wörter bilden, wie etwa „wawa“ für Wasser. Reagieren Sie darauf am besten, indem Sie den korrekten Begriff verwenden: „Möchtest du dein Wasser?“ Das Hören des richtigen Wortes ist wichtig für die Sprachentwicklung Ihres Kindes. Damit der Wortschatz Ihres Kindes wächst, sollten Sie ständig mit ihm sprechen: Benennen Sie beim Einkaufen jede Frucht und zählen Sie beim Essen jeden Löffel – diesen kann Ihr Kind jetzt sogar schon selber halten! Sprechen Sie bei jeder Gelegenheit mit Ihrem kleinen Wonneproppen und lesen Sie viel vor: Kinder sind unheimlich wissbegierig, lieben es, Neues zu lernen, und saugen jetzt alles, was Sie sagen, wie ein Schwamm auf.
Tipp für den ersten Geburtstag
Der erste Geburtstag ist speziell für die Eltern ein großes Ereignis. Sie blicken zurück auf ein spannendes gemeinsames Jahr! Feiern Sie diesen Tag ruhig besonders, auch wenn in diesem Fall weniger häufig mehr ist, um das Kind nicht zu überfordern. Andere Kinder brauchen Sie nicht unbedingt einzuladen. Und auch die ganze Familie, mit Opa, Oma und Cousinen und Cousins überfordert Ihr Kind wahrscheinlich. Vielleicht laden Sie nur die Patentante ein? In erster Linie sind Sie, Mama und Papa, die wichtigsten Bezugspersonen. Und das größtmögliche Geschenk ist Ihre Liebe und Aufmerksamkeit.
Natürlich ist jedes Kind einzigartig und entwickelt sich in seinem eigenem Tempo. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Ihr Baby manche Dinge erst später lernt!
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