Vegane Putzmittel

Vegane Putzmittel

Putzen ohne tierische Bestandteile

Eine vegane Lebensweise wird im Hinblick auf das allgemeine Tierwohl sowie Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit für viele Menschen immer wichtiger. Während tierische Bestandteile in Lebensmitteln für Verbraucher offensichtlich und meist leicht zu ersetzen sind, lassen sie sich in anderen Produkten nicht unbedingt sofort erkennen. Das betrifft beispielsweise Reinigungs- und Waschmittel. Was vegane Putzmittel ausmacht und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie deshalb im Folgenden.

Frau reinigt Boden

Was sind vegane Putzmittel?

Vegane Putzmittel müssen zwei Kriterien erfüllen:

1. Sie sind frei von tierischen Inhaltsstoffen.

2. Sie wurden nach den Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes e.V. vollständig tierversuchsfrei entwickelt und hergestellt.

Gleiches gilt für vegane Kosmetika oder Waschmittel. Auf den ersten Blick scheint das für Kunden in diesem Bereich selbstverständlich zu sein. Doch herkömmliche Reiniger beinhalten häufig tierische Bestandteile – vor allem in Form von Tensiden, die aufgrund ihrer fett- und wasserbindenden Eigenschaften für die Reinigungsleistung unerlässlich und kaum ersetzbar sind. Hinzu kommt, dass Veganer an Tieren getestete Produkte ebenso vermeiden wollen.

Nachhaltig putzen mit veganen Tensiden

Tenside zählen zu den waschaktiven Substanzen, da sie sowohl Fett als auch Schmutzteilchen von Fasern oder Oberflächen lösen und sie anschließend im Wasser binden können. Zur Herstellung eignen sich Rohstoffe unterschiedlicher Herkunft. Darunter fallen fossile Ressourcen wie Erdöl und nachwachsende wie tierische Fette von Schlachttieren oder pflanzliche Öle. Tenside kommen neben Putzmitteln auch bei der Fertigung von Waschmitteln, Weichspülern und Kosmetika zum Einsatz.

Mögliche Bestandteile tierischen UrsprungsMögliche Bestandteile pflanzlichen Ursprungs
KörperfetteRapsöl
KnochenfetteSonnenblumenöl
RindergalleOlivenöl
 Kokosöl
 Palmöl

Im Vergleich zu pflanzlichen Rohstoffen ist die Verarbeitung von tierischen Fetten deutlich günstiger und oft effektiver. Komponenten wie die Rindergalle können die Reinigungsleistung außerdem weiter verstärken, weshalb sie zur Herstellung von vielen Putzmitteln verwendet werden. Herkömmliche Produkte sind daher überwiegend nicht vegan.

Bodenreiniger

Wie erkennt man vegane Reinigungsmittel?

Leider ist es für Kunden oft schwer, tierische Inhaltsstoffe in Reinigungs- und Waschmitteln oder Kosmetika zu erkennen. Sie werden selten extra gekennzeichnet und verstecken sich in den meisten Fällen hinter der Bezeichnung Tenside, die wiederum sowohl aus pflanzlichen als auch aus tierischen Stoffen bestehen können. Mit Glück finden die Verbrauchenden Begriffe wie Talg, Schmalz oder Galle auf dem Etikett – eindeutige Hinweise auf tierische Fette.

Gleichzeitig gibt es mittlerweile einige Waren, die klar als vegan zertifiziert sind: Putzmittel mit dem Vegantrademark (international) – auch Veganblume genannt – oder V-Label (in der europäischen Union).

Waschnüsse von Planet Pure

Welche Putzmittel sind vegan und werden ohne Tierversuche hergestellt?

Da die vegane Lebensweise längst in der Gesellschaft angekommen ist und neben den ethischen Komponenten auch beim Thema Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle spielt, entwickeln inzwischen zahlreiche Hersteller vegane Waschmittel, Putzmittel und Kosmetika. Teilweise weisen die Sortimente ausschließlich tierfreie Produkte auf. Andere Erzeuger ergänzen ihre herkömmliche Palette mit veganen Reinigungsmitteln. Wer vegan putzen möchte, muss hier beim Kauf also besonders aufpassen.

Waschnüsse von Planet Pure

Vegane Putzmittel-Liste

Unter anderem bieten folgende Hersteller vollständig vegane Putzmittel an:

  • Ecover
  • Frosch
  • bi good
  • Jean & Len
  • AlmaWin
  • Sodasan
  • Sonett
  • DenkMit
  • Klar
  • Roy de Lin
  • GEPA
  • Uni Sapon
  • Ecozone
  • Love Nature
  • Vegan gleich nachhaltig?

    Unsere Tipps zum umweltfreundlichen Putzen

    Vielen vegan lebenden Menschen geht es in erster Linie um den Schutz des Tierwohls. Doch auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit gehören dabei immer öfter zu einem Entscheidungskriterium. Vegane Produkte leisten durchaus ihren Beitrag dazu: Sie verzichten auf Inhaltsstoffe aus Massentierhaltung, was die CO2-Bilanz verbessert und Tierleid verringert.

    Dennoch können vegane Putzmittel nicht automatisch als nachhaltig eingestuft werden. Denn Art und Herkunft der Bestandteile und die Produktionsbedingungen haben ebenfalls einen Einfluss darauf. Insbesondere Putzmittel auf Erd- oder Palmölbasis gelten dabei als schwierig, da es sich um begrenzte Rohstoffe handelt. Ersteres kann sich zudem negativ auf die Gesundheit und die Wasserqualität im Boden auswirken.

    Für ein nachhaltiges und umweltfreundliches Putzen sollten vegane Reinigungsmittel also folgende Eigenschaften aufweisen:

  • aus nachwachsenden, fair angebauten Ressourcen
  • erdöl- und palmölfrei
  • biologisch abbaubar
  • ohne synthetische Konservierungs-, Duft und Farbstoffe
  • frei von sonstigen schädlichen Bestandteilen, z. B. Mikroplastik
  • in einer Verpackung aus recyceltem, recyclebarem oder abbaubarem Material
  • Gleiches lässt sich im Übrigen auch auf eine nachhaltige Körperpflege übertragen.

    Waschnüsse von Planet Pure

    Nachhaltig putzen: zum Beispiel mit Frosch oder Love Nature

    Sowohl die Marken Frosch als auch Love Nature tragen zusätzlich zu ihrem Vegantrademark das Europäische Umweltzeichen Eco Label. Das bedeutet unter anderem, dass insbesondere die Tenside aus nachwachsenden Ölpflanzen bestehen. Verpackungen sollten sich ebenfalls größtenteils oder vollständig aus recycelten Materialien zusammensetzen. Die Pflanzen der Frosch-Tenside stammen zudem aus rein europäischem Anbau. Darüber hinaus dürfen Mikroplastik, chemische Zusätze und andere schädliche Stoffe lediglich minimal eingesetzt werden.

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    Putzmittel selber machen: vegane Reinigungsmittel aus Hausmitteln

    Wenn Sie bezogen auf die Inhaltsstoffe Ihrer Putzmittel auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie vegane Putzmittel auf umweltfreundliche und nachhaltige Weise selbst herstellen. Für 500 ml Allzweckreiniger benötigen Sie nur wenige einfache Hausmittel:

  • 400 ml heißes Wasser
  • 100 ml Essig
  • 1 TL Natriumcarbonat (Waschsoda)
  • 1 TL Zitrone
  • 1 TL ätherisches Öl (z. B. Teebaumöl)
  • ½ Pck. Natron bei starken Verschmutzungen
  • Da Sie beim Putzen nicht auf Tenside verzichten können, ist es auch möglich, diese in Form von Kernseife hinzuzugeben. Trotzdem reduzieren Sie dabei die Belastung für die Umwelt und sind zusätzlich flexibler in der Dosierung Ihres veganen Putzmittels.

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